Bericht: Bundesregierung stoppt Eurofighter-Export an die Türkei
Die geschäftsführende rot-grüne Bundesregierung hat die Lieferung von etwa drei Dutzend Kampfjets des Typs Eurofighter an die Türkei gestoppt. Das berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf mehrere Quellen, die mit den geheimen regierungsinternen Beratungen vertraut sein sollen.
Als wichtiger Grund für die Entscheidung gegen die Ausfuhrgenehmigung
wird in deutschen Regierungskreisen die Verhaftung des türkischen
Oppositionsführers Ekrem Imamoglu genannt. Der politische Rivale von
Staatschef Recep Tayyip Erdogan sieht sich mit Korruptionsvorwürfen
konfrontiert. Die türkische Opposition spricht dagegen von einem
politischen Komplott.
Auch aus dem Berliner Regierungslager kommt
scharfe Kritik an Erdogan, von einem "Anschlag auf die türkische
Demokratie" ist die Rede. Deshalb sei es richtig, das Rüstungsgeschäft
zu stoppen, heißt es.
In den vergangenen Jahren habe sich der
noch amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) persönlich darum bemüht,
Bedenken gegen den Eurofighter-Export auszuräumen, berichtet die
Zeitung unter Berufung auf Eingeweihte. In vertraulichen Gesprächen mit
Erdogan seien wichtige Fortschritte erzielt worden, das
Genehmigungsverfahren habe sich "auf gutem Weg" befunden. Doch dann habe
der türkische Präsident mit seinem Vorgehen gegen Imamoglu diese
Bestrebungen zunichte gemacht.
Der Eurofighter ist ein
Gemeinschaftsprojekt von Deutschland, Italien, Spanien und
Großbritannien. Wegen der restriktiven Berliner Handlung zu
Rüstungsexporten gibt es im Konsortium seit Jahren Streit.
Quelle: dts Nachrichtenagentur