Österreichs Notenbankchef verlangt neues Inflationsziel für EZB
Archivmeldung vom 11.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttRobert Holzmann, EZB-Ratsmitglied und Notenbank-Chef von Österreich, hat sich für ein neues Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ausgesprochen. Nachdem die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) angekündigt hatte, ihr Inflationsziel neu gestalten zu wollen, solle auch die EZB an diese Aufgabe gehen, sagte Holzmann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"Japan, Großbritannien und die Vereinigten Staaten, sie alle haben jetzt ein einfaches Ziel von zwei Prozent", sagte das EZB-Ratsmitglied. "Da sollten wir meiner Meinung nach nicht bei unter, aber nahe zwei Prozent bleiben." Holzmann schlägt vor, die EZB solle gleichfalls zu einem schlichten Ziel von zwei Prozent wechseln.
"Das könnte man ruhig auch symmetrisch verstehen, in dem Sinne, dass die Abweichung vom Ziel nach oben oder unten die Intensität des geldpolitischen Handelns bestimmt", sagte Holzmann der FAZ. "Ob das dann ganz die amerikanische Variante sein muss, kann man natürlich diskutieren." Unbedingt solle die EZB auch darüber diskutieren, ob die Inflation in Europa richtig gemessen werde, sagte der österreichische Notenbankchef. "Viele Bürger haben das Gefühl, dass die Inflation bei ihren täglichen Ausgaben viel höher ist, als wir offiziell ausweisen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur