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Desertec-Chef van Son sieht keine Gefahr für Wüstenstrom-Projekt durch islamistischen Terror

Archivmeldung vom 26.01.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "DESERTEC Foundation, www.desertec.org"
Bild: "DESERTEC Foundation, www.desertec.org"

Das Wüstenstrom-Projekt Desertec ist nach Einschätzung seines Vorstandschefs Paul von Son nicht durch den islamistischen Terrorismus in Nordafrika gefährdet. "Umgekehrt wird in Nordafrika ein Schuh daraus: Nur wenn wir dort in die Infrastruktur, in die Stromversorgung investieren, werden wir auch soziale Probleme mit lösen helfen und so dem Extremismus den Nährboden entziehen", sagte van Son der "Saarbrücker Zeitung".

Auch in Europa habe es Anschläge durch Terrororganisationen wie Eta oder IRA gegeben. "Aber das hat doch die europäische Energieversorgung nicht in Frage gestellt", meinte der Experte. Bei den Wüsten rede man über ein Gebiet von mehr als 5000 Kilometern zwischen West- und Ostafrika und 2000 Kilometern Ausdehnung nach Süden.

Van Son zeigte sich davon überzeugt, dass der erste Strom wie geplant ab 2016 von Afrika nach Europa fließen werde. Schon heute seien Spanien und Marokko durch Stromkabel verbunden. Im marokkanischen Ouarzazate entstünden jetzt Solaranlagen mit knapp 500 Megawatt. "Die Ausschreibungen dafür wurden schon auf den Weg gebracht."

Zugleich lobte van Son die Bundesregierung für ihr Engagement bei Desertec. "Ich bin darüber hocherfreut, dass die deutsche Bundesregierung bereits erklärt hat, unser Projekt in Marokko zu unterstützen. Sie sucht dazu weitere Partner, um es zu einem europäischen Vorhaben werden zu lassen". Wichtig sie, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Europa und Afrika vorankomme. "Dazu kann Deutschland einen entscheidenden Beitrag leisten", so van Son.

Mit dem Desertec-Projekt sollen bis zum Jahr 2050 etwa 20 Prozent des europäischen Strombedarfs durch Solar- und Windenergie aus der nordafrikanischen Wüste gedeckt werden.

Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)

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