Vereinte Nationen setzen auf weltweiten Agrarhandel
Archivmeldung vom 04.10.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Kampf gegen Hunger und Klimawandel sieht die FAO eine zunehmende Bedeutung des Agrarhandels. OVID fordert mehr politisches Engagement gegen Protektionismus.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) kommt in ihrem kürzlich veröffentlichten Bericht "Zustand der landwirtschaftlichen Rohstoffmärkte 2018" zu dem Schluss, dass die Bedeutung des internationalen Agrarhandels zur Ernährung der Menschheit angesichts des Klimawandels steigt. Demnach dürfte der Klimawandel dazu führen, dass Regionen immer häufiger nicht mehr in der Lage seien, sich autark zu ernähren, während andere Gegenden Überschüsse erzielten. In dieser Situation hilft der internationale Handel, indem er Nahrungsmittel von Überschuss- in Mangelregionen umverteilt. Das stabilisiert den Markt und sorgt für Nahrungsmittelsicherheit. Für die FAO wird der Agrarhandel somit zum elementaren Sicherheitsnetz zur Versorgung der Menschen.
Angesichts weltweiter Tendenzen hin zu mehr Abschottung und Protektionismus begrüßt OVID den aktuellen FAO-Bericht. "Der Klimawandel ist längst Realität, wie unsere Landwirtschaft in diesem Sommer schmerzhaft erfahren musste. Auch Deutschland profitiert vom freien Agrarhandel und sollte sich vehement gegen nationale Egoismen stellen und zusätzlich auf nachhaltige Produktivitätssteigerungen durch Innovationen setzen. Weniger Hunger und mehr Nahrungsmittelsicherheit sind doch großartige Errungenschaften offener Märkte. Das dürfen wir nicht leichtfertig aufs Spiel setzen", so Jaana Kleinschmit von Lengefeld, Präsidentin von OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland.
Bereits 2016 bescheinigte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) dem Freihandel eine tragende Rolle bei der Anpassung der Agrarwirtschaft an den Klimawandel. In einer Studie bezifferte das PIK die Klimaschäden in der Landwirtschaft auf 2,5 Billionen US-Dollar. Offene Handelsbeziehungen würden dagegen helfen, die Kosten um mehr als die Hälfte zu reduzieren.
Quelle: OVID, Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e.V. (ots)