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Stress im Weltraum

Archivmeldung vom 25.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
NASA-Astronaut Bruce McCandless II bei einem Außenbordeinsatz am 11. Februar 1984
NASA-Astronaut Bruce McCandless II bei einem Außenbordeinsatz am 11. Februar 1984

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Astronauten sind auf ihren Missionen im Weltraum erheblichem Stress ausgesetzt. Das hohe Arbeitspensum, die Isolation sowie der Zustand der Schwerelosigkeit wirken auf ihre körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit. Eine neue Simulationsstudie erforscht den Effekt von anhaltendem Stress, z.B. Schlafmangel, auf verschiedene Aspekte der Gesundheit und der Teamarbeit in typischen Szenarien von Weltraummissionen. Das Institut für Physiologie und Anatomie der Deutschen Sporthochschule Köln ist mit einer Analyse wichtiger leistungsphysiologischer Parameter involviert.

Der Aufenthalt in Schwerelosigkeit kommt einer Immobilisation des Körpers gleich. Der enorme Stress während einer Mission, u.a. bedingt durch ein hohes Arbeitspensum, kann die körperliche Leistungsfähigkeit der Astronauten beeinträchtigen. Körperliche Fitness ist daher insbesondere in Notsituationen oder bei Außeneinsätzen überlebenswichtig.

2017 führt die National Aeronautics and Space Administration (NASA) in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine Simulationsstudie im Johnson-Space-Center in Houston durch. Ziel ist, die Vorbereitung und den Einsatz von Astronauten für zukünftige Missionen zu optimieren. 45 Tage lang werden die TeilnehmerInnen im sogenannten Human Exploration Research Analog (HERA) eine Weltraummission simulieren. Das dort ausgewählte Experiment von Dr. Uwe Hoffmann und Dr. Uwe Drescher (Institut für Physiologie und Anatomie/Zentrum für integrative Physiologie im Weltraum) wird die Probanden vor, während und nach diesem Aufenthalt mit einer Kombination aus moderatem und maximalem Belastungstest untersuchen.

Bereits in vorherigen Studien konnte das Institut für Physiologie und Anatomie einen Zusammenhang zwischen Herzfrequenz- sowie Stoffwechsel-Kinetik und körperlicher Leistungsfähigkeit feststellen. Nun gehen die Wissenschaftler der Frage nach, wie sich ein Stressor wie Schlafmangel oder ein hohes Arbeitspensum insbesondere auf die Herz-Kreislauf- und Stoffwechsel-Kinetiken bei körperlicher Arbeit auswirkt. Ziel des Experiments ist, perspektivisch das Monitoring der Astronauten während ihrer Aufenthalte im Weltraum zu verbessern.

Quelle: Deutsche Sporthochschule Köln (idw)

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