Französische Kraftwerke, russisches Uran – deutsche Sabotage?
Archivmeldung vom 03.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSechs neue Kernkraftwerke plant die Nachbarrepublik, und sie sollen möglichst schnell gebaut werden. Bisher hat die Atomstrategie Frankreich vor den Energieproblemen, die Deutschland plagen, weitgehend bewahrt. Aber die Bundesregierung will das ändern. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Frankreich plant den Bau sechs neuer Atomkraftwerke und die Regierung will nun die Genehmigungsverfahren beschleunigen. Begründet wird dies damit, dass die neuen Reaktoren auf dem Gelände bereits bestehender Anlagen errichtet werden sollen. Allerdings würde selbst ein beschleunigter Bau eine erste Grundsteinlegung 2027 und Inbetriebnahme zwischen 2035 und 2037 bedeuten.
Frankreich betreibt 56 Atomkraftwerke, auf die in den letzten Jahren oft zurückgegriffen wurde, wenn in Deutschland Schwankungen bei den erneuerbaren Energien ausgeglichen werden mussten. Im letzten Jahr gab es allerdings mehrfach Probleme – viele der Meiler mussten wegen Wartung abgestellt werden, wegen Niedrigwasser in mehreren Flüssen mussten einige heruntergefahren werden, und wochenlange Streiks behinderten die Reparaturarbeiten. Frankreich hält aber an der Atomkraft als Grundlage seiner Energiesicherheit fest.
Die Bundesregierung würde gern dazwischenfunken, unter anderem weil der französische Betreiberkonzern EDF eng mit der russischen Rosatom zusammenarbeitet, die nicht nur die Brennstäbe liefert, sondern auch beim Bau von Reaktoren in anderen Ländern mit dem Anlagenbauer Framatome kooperiert und abgebrannte französische Brennstäbe in Omsk aufbereitet. Framatome ist so, zusammen mit dem deutschen Siemens-Konzern, am Bau von Kernreaktoren in Ungarn und Ägypten beteiligt.
Das Bundesumweltministerium würde gern, laut eigener Erklärung gegenüber dem Handelsblatt, die EU-Sanktionen auf die kerntechnische Industrie Russlands ausweiten. Frankreich hat bisher erfolgreich darauf bestanden, dass nukleares Material von den Sanktionen ausgenommen wird. Ein politischer Erfolg der Bundesregierung in dieser Frage wäre für Frankreichs Wirtschaft ein verheerender Schlag, würde aber auch jede Möglichkeit unterbinden, zukünftig die Schwankungen der deutschen Stromproduktion auszugleichen, die bei dem geplanten weiteren Ausbau der Windkraft nur zunehmen dürften.
Allerdings werden auch die Magnete für die vom deutschen Umweltministerium bevorzugten Windräder aus Russland geliefert."
Quelle: RT DE