EU-Kommission will Autoherstellern CO2-Strafen erlassen
Archivmeldung vom 26.02.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEU-Kommissionsvize Stéphane Séjourné will schon in der kommenden Woche konkrete Vorschläge dafür vorlegen, wie den europäischen Automobilherstellern Strafzahlungen für das Verfehlen der 2025 verschärften CO2-Grenzwerte erspart bleiben. "Wir prüfen momentan mehrere Optionen, um eine schnelle Lösung ohne eine zwingende Einbeziehung von Europaparlament und Ministerrat zu ermöglichen", sagte Séjourné der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Eine Einbeziehung insbesondere des Parlaments könnte den Vorschlag
ausbremsen, weil es dort Widerstand gegen eine Entlastung gibt.
Die
strikten CO2-Grenzwerte für 2035, inklusive des Verbrenner-Aus, will
die Kommission indes zumindest noch nicht infrage stellen. Die im Gesetz
eigentlich erst für 2026 vorgesehene Überprüfung der Flottengrenzwerte
soll aber ein Jahr vorgezogen werden. "Dann haben wir nicht erst 2027,
sondern im kommenden Jahr Ergebnisse", so der Franzose.
Die
CO2-Flottengrenzwerte für Autos sind 2025 von zuvor rund 115 Gramm je
Kilometer auf 93,6 Gramm gesunken. Automobilvertreter warnen, dass diese
Werte nicht einzuhalten sind. Die Folge wären Strafen, die sich im
Extremfall auf insgesamt mehrere Milliarden Euro belaufen könnten. Sie
dringen deshalb, in Deutschland unterstützt von Union, SPD, FDP und
Teilen der Grünen, seit langem darauf, die Strafen zumindest zu stunden.
Sie argumentieren, hohe Strafzahlungen könnten die nötigen
Investitionen in saubere Antriebstechnologien ausbremsen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur