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Ex-Finanzminister Summers greift US-Präsident Trump frontal an

Archivmeldung vom 23.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Larry Summers
Larry Summers

Foto: LHSummers
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere US-Finanzminister und Weltbank-Chefökonom Lawrence Summers geht scharf mit US-Präsident Donald Trump und dessen Handelspolitik ins Gericht. "Es spricht nur sehr wenig dafür, dass Getöse und Drohungen in diesem Ausmaße positive Effekte zeitigen. Und dass unsere traditionellen Verbündeten inzwischen größere Sympathien für China haben als für uns, ist eine außergewöhnlich negative diplomatische Leistung", sagte Summers in der aktuellen Ausgabe des "Spiegel".

Trump hatte kürzlich neue Zölle auf chinesische Waren im Wert von 200 Milliarden Dollar angekündigt, sollte Peking frühere US-Aufschläge mit Vergeltungszöllen kontern. Hart kritisiert Summers auch Peter Navarro, Trumps Chefberater in Handelsfragen: "Ich glaube, kein Ökonom, egal, welcher Denkschule, nimmt ihn und seine Theorien zum Handelsdefizit ernst." Der Zorn unter US-Firmenchefs sei gewaltig, sagte Summers, ehedem enger Mitarbeiter der demokratischen Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama. "Die Konzerne sind entsetzt über das, was die Regierung macht. Der Präsident genießt nur wenig Glaubwürdigkeit. Viele Konzernchefs fürchten, dass Trumps stümperhaftes Vorgehen auf sie zurückschlägt und Wettbewerbern aus Europa und Japan hilft. Ganz abgesehen davon, dass sich niemand freut, wenn wegen der Zölle auf Stahl und Aluminium die Materialkosten substanziell steigen."

Die wahren Verlierer von Trumps Handelspolitik, so Summers, seien die Anhänger des Präsidenten. "Trumps Wähler werden am stärksten unter seiner Politik leiden. Denn die Wettbewerbsfähigkeit der US-Unternehmen wird wegen höherer Importpreise abnehmen, das Handelsdefizit sogar größer werden." Viele Betriebe würden wegen höherer Stahlpreise Schwierigkeiten bekommen und müssten Leute entlassen, so Summers weiter. Zudem sänke die Kaufkraft. "Dann werden viele seiner Wähler feststellen, dass sich seine Politik direkt gegen sie richtet."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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