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SYRIZA-Chefökonom Milios: "Wir sind dazu bestimmt, im Euro zu bleiben"

Archivmeldung vom 16.01.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de

Eine Woche vor der Parlamentswahl in Griechenland weist der Chefökonom der Linkspartei SYRIZA Spekulationen um einen Austritt oder Rauswurf seines Landes aus dem Euro zurück. "Wir sind dazu bestimmt, im Euro zu bleiben", so John Milios im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe). Der Wirtschaftswissenschaftler hält es für "quasi unmöglich, dass ein Land den Euro verlässt, ohne dass die gesamte Eurozone zerfällt". Als Argument nennt er Spekulationen auf den Finanzmärkten, die die gesamte Währungsunion destabilisieren würden.

Milios zeigt sich jedoch erleichtert darüber, dass die "Grexit-Debatte" zuletzt an Fahrt verloren hat. "Ich denke, sie war zuallererst Propaganda der konservativen Kräfte, um die griechischen Wähler zu terrorisieren", sagt der 62-Jährige. Die Strategie der Panikmache sei allerdings nicht aufgegangen, auch wenn sie bei den Wahlen 2012 schon einmal erfolgreich gewesen sei. "Diese Debatte destabilisiert auch die Glaubwürdigkeit der EU als Ganzes. Es ist gut, dass sie jetzt vorbei ist."

Der Athener Professor, der mit zwei Kollegen im Herbst eine Studie zu den Chancen einer Stundung von Staatsschulden für Griechenland vorlegte, unterstrich die Haltung SYRIZAs zur Sparpolitik: "Wir müssen uns entscheiden, ob wir für ein soziales Europa sind oder die Austeritätspolitik fortsetzen wollen, die zu Rezession und Deflation führt." Die Schuldenproblematik hält Milios ebenso für eine politische Frage. Er spricht sich für eine Umstrukturierung der griechischen Schulden aus. Dafür gebe es verschiedene technische Möglichkeiten, die nach der Wahl mit den europäischen Partnern verhandelt werden sollten.

Quelle: neues deutschland (ots)

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