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EZB stellt Zypern Ultimatum für Nothilfe

Archivmeldung vom 21.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/Hintergrund:pixabay / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Hintergrund:pixabay / pixelio.de

Die Europäische Zentralbank (EZB) garantiert ihre Nothilfe für die Banken Zyperns nur bis zum kommenden Montag. Bis dahin werde das Niveau der "Emergency Liquidity Assistance" (ELA) aufrecht erhalten, teilte die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Später könne die Nothilfe nur gewährt werden, wenn ein Rettungsprogramm von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) feststehe, dass die Solvenz der Banken sichere.

Noch am Donnerstag will Zyperns Präsident Nicos Anastasiades einen neuen Plan vorstellen, um die Forderungen der internationalen Geldgeber zu erfüllen. Sollte die EZB die Nothilfe einstellen, droht den zyprischen Banken innerhalb weniger Tage die Pleite.

Trittin: Zypern muss relevanten eigenen Beitrag leisten

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin macht die Hilfe Europas für Zypern von einem relevanten Beitrag der Sparer und Anleger sowie von weitreichenden Reformschritten des Inselstaats abhängig. In einem Interview des Nachrichtenmagazins "Focus" forderte Trittin: "Zypern muss sich von seinem Geschäftsmodell verabschieden." Dazu gehöre "eine deutliche Verkleinerung des Bankensektors, Transparenz im Finanzbereich" und "ein Ende des vorsätzlichen Steuerdumpings". Erforderlich sei auch "ein relevanter Beitrag derer, die bislang von dem Geschäftsmodell profitiert haben". Nur unter diesen Bedingungen würde seine Bundestagsfraktion einer Rettung zustimmen, betonte der Spitzenkandidat der Grünen für die Bundestagswahl. Ein Austritt Zyperns aus dem Euroverbund hält Trittin nicht für eine gute Lösung. "Es gibt überragende Gründe für das Land, im Euro zu bleiben", sagte er "Focus". Nur so könne man "einen Totalverlust aller Einlagen" verhindern. Trittin plädierte für einen umfassenden Ansatz. "Wir müssen zu einer Lösung mit dem Internationalen Währungsfonds und dem ESM kommen."

Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS-Emnid fürchtet ein Drittel der Deutschen um ihre Spareinlagen. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Krise gaben 33 Prozent der Befragten an, an der Sicherheit ihrer Guthaben zu zweifeln. Emnid befragte für "Focus" am 19. März 1.000 Personen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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