EU-Pläne zu Auto-Abgasnorm Euro 7 stößt in Union auf Kritik
Archivmeldung vom 23.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Pläne der EU-Kommission, mit der nächsten Stufe der Auto-Abgasnorm Euro 7 ab dem Jahr 2025 keine Verbrennungsmotoren in der Europäischen Union mehr zuzulassen, stößt auf Widerstand der CDU/CSU-Gruppe im Europaparlament.
In einem Brief an Kommissionschefin Ursula von der Leyen, über den das "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) berichtet, warnen die konservativen EU-Abgeordneten vor dem Wegfall von bis 400.000 Arbeitsplätzen allein in der deutschen Autoindustrie.
"Ein abruptes Aus für den Verbrenner bedroht mehrere hunderttausend Arbeitsplätze in der EU", schreiben David Caspary, Chef der CDU/CSU-Gruppe, und CSU-Vize Angelika Niebler gemeinsam an von der Leyen. "Auf unserem Weg zur modernen Mobilität `made in Europe` müssen wir daher unbedingt ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in Einklang bringen." Ein europaweites Aus für den Verbrennungsmotor über die Abgasnorm Euro 7 ab 20205 ist heftig umstritten. "Wir haben kein Verständnis für die widersprüchlichen Botschaften, die aus der EU-Kommission heraussickern. Das ist besonders ärgerlich, da es bei diesem Thema um die globale Wettbewerbsfähigkeit einer Schlüsselindustrie in Europa geht", sagte Caspary dem "Handelsblatt" in Brüssel.
Der Brief der CDU/CSU-Gruppe hat zum Ziel, Kommissionschefin von der Leyen zu einer Klärung der Position der EU-Exekutive im Streit über ein vorzeitiges Aus für den Verbrennungsmotor zu bewegen. Wie ein Kommissionssprecher auf Anfrage sagte, arbeitet von der Leyen an einer Antwort. Die Kommission wird ihren Vorschlag für die künftige Euro-7-Norm bis Ende 2021 vorlegen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur