UN: Fast 50 Tote bei Angriffen auf Krankenhäuser und Schulen in Syrien
Archivmeldung vom 15.02.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBei Angriffen auf mehrere Schulen und Krankenhäuser in den syrischen Provinzen Aleppo und Idlib sind nach Angaben der Vereinten Nationen fast 50 Zivilisten ums Leben gekommen, zahlreiche weitere wurden verletzt. Derartige Angriffe seien eine Verletzung des Völkerrechts und werfe einen Schatten auf die Vereinbarungen, die in bei einem Treffen der Syrien-Kontaktgruppe in München in der vergangenen Woche getroffen worden seien, sagte ein UN-Sprecher am Montag.
Unter den bombardierten Krankenhäusern ist auch eine Klinik der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen". Nach Angaben der Hilfsorganisation wurde die Klinik in der Ortschaft Maarat al-Numan innerhalb weniger Minuten viermal getroffen.
Es handele sich um einen gezielten Angriff auf eine Gesundheitseinrichtung, so ein Sprecher. Wer hinter der Attacke steckt, blieb unklar.
"Ärzte ohne Grenzen"-Vize verurteilt Bombardement von Krankenhaus
Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von "Ärzte ohne Grenzen", Maximilian Gertler, hat das Bombardement eines Krankenhauses der Hilfsorganisation in Syrien scharf verurteilt. Für ihn sei es ein "beispielloses und willkürliches Bombardement", so Gertler am Montag in hr1. Das 30-Betten-Krankenhaus sei von "zwei Angriffen mit mehreren Treffern" heimgesucht worden, so Gertler. "Mir liegen im Moment Zahlen von über acht vermissten Personen vor." Einfach sei es aber nicht, im Moment genaue Informationen zu bekommen, schließlich sei die Situation allgemein sehr unübersichtlich und seine Kollegen hätten "alle Hände voll zu tun".
Welthungerhilfe kann nur den Beschuss von 2 Krankenhäusern in Syrien bestätigen
Die Welthungerhilfe muss die heutige Meldung über den Beschuss von vier Krankenhäusern korrigieren. In einer ersten Mitteilung unseres syrischen Partners wurde heute Vormittag der Beschuss von zwei Krankenhäusern in Maarat al-Numan und zwei Krankenhäusern in Azaz gemeldet. Die unübersichtliche Lage macht es derzeit auch für humanitäre Hilfsorganisationen vor Ort extrem schwierig, Mitteilungen zeitnah zu überprüfen.
Die Welthungerhilfe fühlt sich verpflichtet, nur gesicherte Informationen weiterzugeben und entschuldigt sich an dieser Stelle für die ungenauen Recherchen.
Weitere Informationen unter http://www.welthungerhilfe.de/syrien-nothilfe
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Deutsche Welthungerhilfe e.V.