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Autonome zu Rostocker-Krawallen: "Wir haben Fehler gemacht."

Archivmeldung vom 05.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

"Auch wir haben Fehler gemacht. Wir haben während der Kundgebung eine gewaltfreie Organisation hingekriegt. Aber danach ist es uns etwas entglitten", sagte Tim Laumeyer, Sprecher der "Interventionalistischen Linken", die den Block der Autonomen bei der Anti-G8-Demonstration in Rostock organisiert hat, im Interview mit VANITY FAIR.

Auch hätten sich die Organisatoren schon frühzeitig deutlicher von gewalttätigen Aktionen distanzieren müssen, so Laumeyer: "Wir hätten vorher stärker klarmachen müssen, was wir wollen - was wir politisch wollen. Und dazu gehört nicht, Menschen zu verletzen. Offenbar haben wir da manche nicht ganz erreicht." Er fügte hinzu: "Ziviler Ungehorsam bedeutet nicht Straßenschlachten." Eine Eskalation wie in Rostock dürfe es nicht wieder geben. "Nach wie vor glaube ich, dass Gewalt auch legitim sein kann, aber es darf nie das Ziel sein, Menschen zu verletzen", so Laumeyer.

Trotz seiner Selbstkritik hält Laumeyer eine erneute Eskalation bei den Protesten gegen den am Donnerstag beginnenden G8-Gipfel nicht für ausgeschlossen. "Ich kenne hier niemanden, der jetzt erst recht zuschlagen will. Wir befürchten eher, dass die Polizeieinheiten, die in Rostock in der ersten Reihe standen, ihre Wut rauslassen und jetzt besonders prügeln werden. Von daher ist eine Eskalation eher zu erwarten. Auch auf unserer Seite gibt es Wut über die Brutalität der Einsatzkräfte in Rostock", so Laumeyer zu VANITY FAIR.

Quelle: Pressemitteilung VANITY FAIR

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