Jedes Jahr fallen in Indien tausende Mädchen systematischer Abtreibung und Tötung zum Opfer
Archivmeldung vom 07.03.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt10 Millionen tote Mädchen in 20 Jahren - täglich werden es mehr. Mit der Ausweitung seines »Baby-Not-Projekts« reagiert die Hilfsorganisation »Geschenke der Hoffnung e.V.« auf die tragische Praxis der systematischen Abtreibung und Tötung neugeborener Mädchen in Indien.
Trotz harter Strafen vernachlässigen unzählige Eltern ihre Töchter oder töten sie direkt nach der Geburt. Das Geschäft mit illegaler Geschlechtsbestimmung per Ultraschall floriert. Jährlich fallen rund 500.000 Mädchen gezielten Abtreibungen zum Opfer.
Mädchen verursachen unnötige Kosten: Die Ausrichtung der Hochzeitsfeier und Mitgiftzahlungen sind traditionell Aufgabe der Brautfamilie und gelten häufig als finanzieller Ruin. Männliche Nachkommen dagegen erhöhen das Ansehen der Sippe: Sie ernähren später die Familie und tragen den Namen des Vaters weiter. Die massive Diskriminierung von Frauen und Mädchen zeigt sich in allen Gesellschaftsschichten - ihr Leben besitzt nur geringen Wert. Viele Mütter werden zum Mord an ihren weiblichen Nachkommen gezwungen.
»Geschenke der Hoffnung e.V.« engagiert sich für Indiens unerwünschte Töchter. Im Bundesstaat Tamil Nadu rettet das »Baby-Not-Projekt« neugeborene Mädchen vor der Tötung, klärt Familien und Dorfgemeinschaften auf und setzt sich überregional ein für Kinder- und Frauenrechte. 22 Mädchen leben mittlerweile im Kinderhaus. Sie erhalten medizinische Versorgung, professionelle Betreuung und eine Grundschulbildung.
2008 verstärkt »Geschenke der Hoffnung e.V.«
seine Hilfe: Sozialarbeiter unterstützen Mütter bei der Suche nach
Alternativen, ein Ausbau des Kinderhauses ermöglicht die Aufnahme
weiterer bedrohter Mädchen. Anlässlich des Weltfrauentages ruft
»Geschenke der Hoffnung e.V.« zum Einsatz für unterdrückte Frauen und
Mädchen in Indien auf - nur mit internationaler Hilfe können ihr Leben
und ihre Rechte nachhaltig geschützt werden.
Quelle: Geschenke der Hoffnung e.V.