"Ein sehr starkes Signal": Österreich streicht Russland von der Roten Liste der Risikogebiete
Archivmeldung vom 01.07.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAm Donnerstag stellte Außenminister Alexander Schallenberg Österreichs neue Einreiseverordnung vor. Diese erlaubt unter Auflagen die Einreise aus allen Staaten. Im Gegensatz zur Verordnung Deutschlands gelten Portugal und Russland nicht als Virusvariantengebiete. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Österreich hat Russland von der Liste der Staaten mit sehr hohem Infektionsrisiko gestrichen. Diese und weitere Anpassungen der Einreiseverordnung Österreichs für den nationalen und internationalen Reiseverkehr stellte Außenminister Alexander Schallenberg (parteilos) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz vor.
Die allgemeinen Einreiseverbote wurden somit aufgehoben und zahlreiche Länder auf der Corona-Ampel Österreichs von Rot auf Orange gestellt. "Für diese Staaten gelten ab sofort keine Reisewarnungen mehr, sondern nur noch der Hinweis eines erhöhten Risikos. Das betrifft Länder wie Russland, China, die Türkei, Bosnien und Kosovo", sagte Schallenberg. Für diese gilt ab sofort Österreichs "3-G-Regel": geimpft, getestet oder genesen.
Damit erlaubt Österreich die Einreise aus "orangenen" Ländern entweder mit einem negativen PCR-Test, zwei Wochen nach der zweiten Impfung oder zwei Wochen nach einer Genesung. Nach der Einreise muss eine zehntägige Quarantäne eingehalten werden. Russische Impfstoffe akzeptiert Österreich bislang nicht.
Rote Virusvariantengebiete, "Grüner Pass" für Europa
Aus den als rot gekennzeichneten Virusvariantengebieten erlaubt Österreich die Einreise nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel für dringende Verwandtschaftsbesuche oder Diplomaten. Zu diesen Ländern zählen momentan Großbritannien, Indien, Nepal, Brasilien sowie einige südafrikanische Staaten. Das österreichische Außenministerium rät von Reisen in diese Länder dringend ab. Ein allgemeines Landeverbot für Flugzeuge gilt aber nicht mehr.
Die Staaten der EU und des EWR (Europäischer Wirtschaftsraum) sowie ausgewählte Drittstaaten wurden dagegen von Orange auf Grün gestuft. Einreisende aus "grünen" Staaten können ab sofort unter Einhaltung der "3-G-Regel" quarantänefrei nach Österreich einreisen. Die nötigen Zertifikate können mit dem sogenannten "Grünen Pass" nachgewiesen werden.
Sommer mit "erhöhtem Schutzfaktor"
"Das ist, glaube ich, ein sehr starkes Signal, dass das Leben wieder gewissermaßen an Fahrt aufnimmt. Nach diesem vergangenen Jahr, das uns so viel abverlangt hat, haben wir, glaube ich, alle eine gewisse Sommerpause verdient", sagte Schallenberg. "Aber es wird ein Sommer sein, den wir zwar genießen können, aber mit einer gehörigen Prise Vorsicht genießen müssen. Das ist ein Sommer gewissermaßen mit erhöhtem Schutzfaktor." Das Virus sei nicht von der Erde verschwunden. Man wisse sich nur besser zu schützen, so der Außenminister.
Staatssekretär Magnus Brunner zeigte sich optimistisch über die Erholung der Luftfahrtindustrie und des österreichischen Tourismus. Die Luftfahrt sei am stärksten von der Pandemie betroffen gewesen und der Wintertourismus im letzten Jahr eingebrochen. Die steigenden Flugverkehrszahlen und die Buchungslage der Gastronomie zeigten eine positive Entwicklung. Auch ausländische Flugunternehmen böten wieder Flüge nach Österreich an.
Schallenberg: Deutscher Umgang mit Portugal entspricht nicht europäischer Vereinbarung
Auf die Frage nach Deutschlands Umgang mit Portugal antwortete Schallenberg, dass dieser nicht der Vereinbarung auf europäischer Ebene entspreche. Die österreichischen Anpassungen basierten in erster Linie auf der EU-Empfehlung sowie Gesprächen auf europäischer Ebene.
Deutschland hatte am Dienstag Portugal und Russland zu Virusvariantengebieten erklärt. Seitdem gilt nach der Einreise nach Deutschland eine zweiwöchige Quarantäne, selbst für Genesene und Geimpfte. Auch dürfen aus Virusvariantengebieten nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit deutschem Wohnsitz einreisen.
Laut Schallenberg besteht trotz der jetzigen Einschätzung für Russland ein "gewisses Fragezeichen". Hier wolle man stärker beobachten. Man behalte sich "Nachjustierungen" vor, wenn auch mit einer Vorwarnfrist von maximal fünf Tagen."
Quelle: RT DE