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US-Ökonom Rifkin kritisiert europäische Energiekonzerne

Archivmeldung vom 06.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jeremy Rifkin per Video auf dem Energy Storage Summit in Düsseldorf 2013
Jeremy Rifkin per Video auf dem Energy Storage Summit in Düsseldorf 2013

Foto: RudolfSimon
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der US-Ökonom und Berater der Bundesregierung in Wirtschaftsfragen, Jeremy Rifkin, hat die Sturheit europäischer Energiekonzerne, sich dem Wandel auf dem Energiesektor nicht anzupassen, kritisiert.

"Die Unternehmen sind heute in einer ähnlichen Lage, wie vor zehn Jahren die behäbigen, vertikal organisierten Musikkonzerne", erläutert Jeremy Rifkin im Interview der "Frankfurter Rundschau". "Damals haben ein paar Kids mit ihrer Sharing-Software die Musikriesen ins Wanken gebracht." Die größten Energiekonzerne stellten nur noch einen kleinen Teil der erneuerbaren Energien zur Verfügung. "Der Rest wird durch Kooperativen verwaltet. Die alten Riesen können mit den neuen Energien gar nicht umgehen, die können nur von Millionen kleiner Teilnehmer gemanagt werden, die im Energieinternet zusammen kommen, um die Energie, die sie selbst produzieren, miteinander zu teilen."

Der Wirtschaftsexperte prophezeit: "Die einzige Chance der Konzerne, zu überleben, wird es sein, das Energie-Internet zu betrieben, anstatt das Geld mit der Energieerzeugung zu verdienen." Sie würden die Rolle von Energie-Managern übernehmen müssen, nicht die der Erzeuger.

Sehr kritisch sieht Rifkin den Wandel in den USA. US-Präsident Barack Obama versage bei den Reformen und der Umstellung der Ökonomie auf neue Bedürfnisse: "Es gibt Regionen, wo wir großen Fortschritt sehen - der Nordwesten, Kalifornien, Zentraltexas rund um Austin und San Antonio. Der Rest des Landes lebt hinter dem Mond", sagte Rifkin, dessen Rat auch in Peking und bei den Vereinten Nationen oft gefragt ist.

Über seine Heimat sagte er weiter: "Ich sehe ehrlich gesagt in den USA ein Land, das müde ist und das beginnt zu verstehen, dass seine großen Zeiten vorbei sind. Man kann es riechen, wenn man hier durch die Straßen geht. Es stinkt nach Verfall. Unser Schulsystem bricht zusammen, unsere Infrastruktur bröckelt, die Mitte des Landes und große Teile des Westens sind Trümmerhaufen. Ich weiß nicht, ob dieses Land sich erholen kann."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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