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Europol-Chef: Wir brauchen eine EU-Polizei

Archivmeldung vom 26.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Europäische Union wird auf lange Sicht nicht um eine gemeinsame Polizeitruppe herumkommen. "Eine EU-Polizei ist langfristig eine Perspektive. Wenn sich die EU stabilisiert, dann wird es sie irgendwann auch geben", sagte der Direktor von Europol, Max-Peter Ratzel, in einem Interview mit der "Neuen Rhein/Ruhr-Zeitung".

Er warnte davor, dass der islamistische Terrorismus nicht mehr nur einzelne Länder in Europa bedroht. Er richte sich auch gegen die EU als solche. "Wir sind eine Gefahrengemeinschaft geworden; das ist eine ganz neue Dimension des Terrors", sagte Ratzel. Auch die Verbrechens-Bekämpfung erfordere neue Antworten. "Organisierte Kriminalität verteilt sich über ganz Europa." Rumänische Frauen werden zum Beispiel von Menschenhändlern über Italien, Spanien, nach Belgien und Deutschland gebracht - fast im Stundentakt. Drei Gruppierungen bereiteten allerdings besondere Probleme: Ethnische Albaner, Nigerianer und Türken. "Diese müssen wir stärker beobachten - was nicht heißt, dass wir ganze Volksgruppen unter Generalverdacht stellen."

Quelle: Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung

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