Transatlantik-Koordinator besorgt um politische Stabilität in USA
Archivmeldung vom 15.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Anschlag auf den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat sich der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link, besorgt über die politische Stabilität der Vereinigten Staaten geäußert. Zugleich sagte er, dass sich die Bundesregierung auf einen möglichen Wahlsieg Trumps vorbereite.
"Der heimtückische Anschlag auf Donald Trump droht, die ohnehin bereits
dramatische Polarisierung zwischen den politischen Lagern auf die Spitze
zu treiben", sagte der FDP-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk
Deutschland". "Es bleibt zu hoffen, dass die Anhänger Trumps jetzt
besonnen reagieren. Zahllose US-Bürger wollen jetzt ein Innehalten und
kein weiteres Anheizen der Polarisierungsspirale."
Mit Blick auf
die Debatte, ob die Bundesregierung sich in Folge des Attentatsversuchs
sowie angesichts der Schwäche des Amtsinhabers Biden auf eine zweite
Amtszeit für Donald Trump einstelle, sagte Link: "Egal, was im November
passiert, müssen wir uns darauf einstellen, dass die Anforderungen an
Deutschland und die EU für mehr Eigenverantwortung steigen werden."
Während Biden "Deutschland und vor allem die EU als Institution und
Partner sehr ernst nimmt", lege Donald Trump "deutlich weniger Wert auf
Allianzen und Verbündete", sagte der Regierungsbeauftragte mit Sitz im
Auswärtigen Amt. "Trump im Weißen Haus wäre eine Herausforderung für
uns", sagte Link dem RND.
Die Bundesregierung bereite sich
bereits intensiv auf einen Wahlsieg Trumps vor, sagte der
Transatlantik-Koordinator: "Neben den intensiven Vorbereitungen der
Bundesregierung, die hinter den Kulissen sehr intensiv, aber
selbstverständlich vertraulich laufen, braucht es auch einen
Schulterschluss der demokratischen Parteien, Fraktionen und politischen
Stiftungen", so Link. "Diesen Schulterschluss suche ich regelmäßig und
vernetze mich deshalb seit langem auch mit den fachlich zuständigen
Kollegen in CDU und CSU intensiv zum Thema Vorbereitung auf ein
mögliches Szenario Trump 2.0."
Link fügte hinzu: "Als
Transatlantik-Koordinator habe ich mir die Stärkung der deutschen
Kontakte in beide politische Lager hinein zur Aufgabe gemacht - gerade
bei den Trump nahestehenden Republikanern gab und gibt es da durchaus
immer wieder Bedarf." Er lege bei seinen Kontakten besonderen Wert auf
Gouverneure, Abgeordnete der Parlamente in den Bundesstaaten und in den
US-Kongress sowie zu deutschen Wirtschaftskreisen in den USA. "Dort, wo
die deutsche Wirtschaft in den USA stark investiert ist, spielt sie eine
enorme Rolle. Örtliche republikanische Abgeordnete und Gouverneure
wollen deshalb alles andere als einen Handelskonflikt der USA mit der EU
- auch wenn sie nach außen hin momentan alle Trump unterstützen", sagte
Link dem RND.
Quelle: dts Nachrichtenagentur