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Morgan-Stanley-Devisenchef kritisiert EZB-Geldpolitik

Archivmeldung vom 19.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Morgan Stanley globales Hauptquartier auf dem Times Square, New York
Morgan Stanley globales Hauptquartier auf dem Times Square, New York

Foto: Icc1977
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef der Devisenstrategie der US-Bank Morgan Stanley, Hans Redeker, sieht die Grenzen der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zunehmend erreicht. Es sei nicht zu sehen, dass Unternehmen wegen der negativen Zinsen mehr investierten oder sich anders finanzieren, sagte Redeker dem "Handelsblatt".

"Die Geldpolitik der EZB zielt vor allem auf einen niedrigeren Wechselkurs", so der Morgan-Stanley-Devisenchef weiter. Er glaubt, dass sich die Negativzinsen im Euro-Raum deutlich auf die internationalen Kapitalflüsse auswirken. "Wir sehen, dass immer mehr ausländische Banken und andere Investoren, die in Europa oder Japan mit negativen Zinsen konfrontiert sind, Kapital in die USA verschieben", sagte Redeker.

Sie würden aber keine Anleihen oder Aktien kaufen, sondern das Kapital in den Geldmarkt verschieben. Eine Geldpolitik, die die Abwertung der eigenen Währung zur Folge habe, sei heute wesentlich umstrittener als in der Vergangenheit. "Als die Japaner 2013 ihre Geldpolitik stark gelockert haben, gab es den Willen Japan zu helfen, weil die 20 Jahre in einer Deflation gesteckt haben", sagte Redeker dem "Handelsblatt". Andere Länder seien damals bereit gewesen, eine Abwertung des Yen zu akzeptieren. "Diese Toleranz gibt es heute nicht mehr", so der Morgan-Stanley-Devisenchef weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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