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Maas warnt vor humanitärer Krise in Afghanistan

Archivmeldung vom 08.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Heiko Maas (2019)
Heiko Maas (2019)

Foto: MSC / Barth
Lizenz: CC BY 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Außenminister Heiko Maas (SPD) hat vor einer "dreifachen humanitären Krise" in Afghanistan gewarnt. "In vielen Teilen des Landes herrscht jetzt schon Nahrungsmittelknappheit aufgrund der Dürre", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. "Gleichzeitig sind internationale Hilfszahlungen gestoppt worden, von denen viele Menschen abhängen."

Wenn eine neue Regierung nicht in der Lage sei, die Staatsgeschäfte am Laufen zu halten, drohe nach dem politischen der wirtschaftliche Kollaps - "mit noch drastischeren humanitären Folgen". Das sei eine zentrale Sorge auch der Nachbarstaaten, so Maas. Der deutsche Außenminister will sich am Mittwoch in Ramstein mit seinem US-Amtskollegen Antony Blinken treffen. Gemeinsam hatten sie zu einem virtuellen Außenministertreffen eingeladen.

"Wir wollen klären, wie ein gemeinsamer Umgang mit den Taliban aussehen kann, der auch unseren Interessen dient", sagte Maas. Er nannte die Einhaltung grundlegender Menschenrechte, die Aufrechterhaltung von Ausreisemöglichkeiten und humanitärer Zugänge sowie den Kampf gegen Terrorgruppen wie Al-Qaida und IS. "Die Menschen in Afghanistan sind nicht schuld an der Machtübernahme der Taliban - und sie haben es nicht verdient, dass sich die internationale Gemeinschaft jetzt abwendet." Man sei bereit, über die Vereinten Nationen humanitäre Hilfe zu leisten. "Und wir werden auch weiter mit den Taliban sprechen, schon um die Ausreise der Menschen zu ermöglichen, für die wir Verantwortung tragen", fügte der Außenminister hinzu. Ein darüber hinausgehendes Engagement werde aber vom Verhalten der Taliban abhängen. Die jüngste Verkündung einer Übergangsregierung ohne Beteiligung anderer Gruppen sowie Gewalt gegen Demonstranten und Journalisten seien "nicht die Signale, die dafür optimistisch stimmen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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