EU-Empfehlung für Rauchverbot nicht vom Tisch - Union empört
Obwohl die Empfehlung der EU-Kommission, Rauchen im Freien weitgehend zu verbieten, am Donnerstag im Straßburger EU-Parlament durchgefallen ist, soll sie am Dienstag im Ministerrat in Brüssel beschlossen werden. Das berichtet die "Bild".
Das sorgt unter EU-Abgeordneten von CDU/CSU für Empörung. Denn die
Liste, für die die Beschlussvorlage ein Rauchverbot empfiehlt, ist lang:
öffentliche Spielplätze, Freizeitparks, Schwimmbäder, Strände, Zoos,
Außenbereiche von Restaurants, Bars, Cafés - "einschließlich
Dachterrassen, Balkone, Veranden oder Innenhöfe", Bus-, Straßenbahn- und
Bahnhaltestellen, Flughäfen. Außenbereiche, die mit einem Arbeitsplatz
verbunden sind, inklusive Außenbereiche von Krankenhäusern,
Gesundheitszentren und Pflegeheimen.
Der Arzt und EU-Abgeordnete
Peter Liese (CDU) sagte der "Bild" dazu: "Ich finde es unerträglich,
dass die Minister die berechtigten Proteste und die Ereignisse im
Europäischen Parlament ignorieren. Man kann nicht genug vor den Gefahren
des Rauchens warnen, aber dieser Vorschlag ist unbrauchbar."
Der
Gesundheitspolitiker wirft der EU-Kommission vor, über das Ziel
hinauszuschießen. Der Vorschlag sei "unverhältnismäßig und
berücksichtigt wissenschaftliche Fakten nicht ausreichend". Für den
Dampf von E-Zigaretten im Freien sei eine Schädigung durch Passivrauchen
sogar "nahezu ausgeschlossen".
Nicht folgen kann er der
Argumentation, die Mitgliedstaaten seien nicht an die Resolution
gebunden: "Wenn jemand ein Verbot empfiehlt und sobald er unter Druck
gerät, dann sagt, es sei ja nur eine Empfehlung, dann ist das Ganze
nicht ernst zu nehmen."
Zuvor hatte auch Angelika Niebler, Chefin
der CSU-Europagruppe, die Empfehlung als "Versuch, Verbotspolitik durch
die Brüsseler Hintertür einzuschleusen" kritisiert. Die Resolution sei
schlicht "überflüssig" und "bevormundend".
Quelle: dts Nachrichtenagentur