Norwegen will Hälfte aller Asylbewerber abschieben
Archivmeldung vom 31.08.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie norwegische Regierung plant, etwa die Hälfte aller Flüchtlinge, die im Vorjahr Asyl beantragt hatten, abzuschieben. Insgesamt sollen 15.000 Migranten betroffen sein, meldet der TV-Sender NRK unter Verweis auf die norwegische Ausländerbehörde.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "Knapp 30.000 Flüchtlinge haben der Ausländerbehörde zufolge im Vorjahr im Land Asyl beantragt. Mit einer Verschärfung entsprechender Gesetze sei es jedoch gelungen, den Flüchtlingsstrom einzudämmen.
Nach Angaben des Direktors der norwegischen Ausländerbehörde, Frode Forfang, sollen nun etwa 12.000 bis 15.000 Flüchtlinge eine Ablehnung ihres Antrags bekommen und dann abgeschoben werden. Die Rückführung derer, die kein Recht auf Niederlassung in Norwegen haben, habe ab jetzt oberste Priorität.
„Es ist eine schwierige Aufgabe. Es ist trotzdem unbedingt notwendig, die Aufmerksamkeit auf die Abschiebung derjenigen zu lenken, die eine Absage erhalten haben. Gleichzeitig ist es aber wichtig, die freiwillige Rückkehr der Flüchtlinge zu fördern“, zitiert der Sender die norwegische Ministerin für Migration und Integration, Sylvi Listhaug.
Jeder dritte Flüchtling in Norwegen kommt nach Angaben der Behörde aus Syrien – von ihnen haben etwa 10.500 einen Asylantrag gestellt sowie 7.000 weitere aus Afghanistan, 3.000 aus Eritrea und dem Irak und rund 1.300 aus dem Iran.
Derzeit erreicht die Flüchtlingszahl an der Grenze zu Norwegen ein Rekord-Tief. Dennoch plane man bereits die Errichtung einer Absperrung an der russisch-norwegischen Grenze, um eine weitere mögliche Flüchtlingswelle in Zukunft verhindern zu können.
Im Herbst des Vorjahres war der Flüchtlingsstrom über die russisch-norwegische Grenze in die Höhe geschnellt – knapp dreimal so viele Migranten als sonst wollten demnach nach Norwegen einreisen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)