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Karzai fordert Einschränkung von US-Militäreinsätzen in Afghanistan

Archivmeldung vom 15.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hamid Karzai
Hamid Karzai

Der afghanische Präsident Hamid Karzai hat das US-Militär zur Einschränkung der Einsätze und dem Rückzug aus der Öffentlichkeit im Land aufgefordert. "Die Zeit ist gekommen, die Militäroperationen zu begrenzen", erklärte der Staatschef gegenüber der "Washington Post".

Besonders kritisierte Karzai dabei die nächtlichen Kommandoeinsätze und Hausdurchsuchungen. Seien solche Einsätze tatsächlich nicht zu vermeiden, sollten sie nach dem Willen von Karzai von afghanischen Sicherheitskräften und nach afghanischen Gesetzen durchgeführt werden. Seine Forderungen stellten jedoch keine Generalkritik an Washington dar, betonte der Präsident. In der Strategie des US-Militärs bilden die nächtlichen Einsätze und Durchsuchungen einen zentralen Teil. Damit sollen Rebellen und Anhänger der radikal-islamischen Taliban festgenommen oder getötet werden.

Die "Washington Post" zählte in den letzten drei Monaten 368 durch solche Kommandos gefangen genommene oder getötete Aufständische. Die NATO will in der kommenden Woche in Lissabon über die Lage in Afghanistan beraten. Das weitere Vorgehen der USA in dem Land will Washington in den nächsten Wochen festlegen. US-Präsident Barack Obama wird dabei offenbar an seinem Plan zum Abzug der Truppen ab der Mitte des kommenden Jahres festhalten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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