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Flüchtlingsdebatte: Rund 60 Nordafrikaner in Paris festgesetzt

Archivmeldung vom 28.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge der Französischen Republik
Flagge der Französischen Republik

Frankreich geht in der Debatte um Flüchtlinge aus Nordafrika offenbar härter vor: Rund 60 Migranten aus Nordafrika sind durch die französische Polizei im Großraum Paris festgenommen worden.

Wie die Behörden am Mittwoch mitteilten, sollen die Flüchtlinge gegen die Aufenthaltsbestimmungen verstoßen haben. Menschenrechtsgruppen sprechen hingegen von einer regelrechten Jagd auf Tunesier und andere Migranten. Nach der Überprüfung der Identität müssten die Migranten in ihre Heimatländer zurückreisen, hieß es weiter. Am Dienstag hatten Frankreich und Italien vorgeschlagen, das Schengen-Abkommen aufgrund der Flüchtlingswelle vorübergehend auszusetzen.

Europas Grüne gegen Revision des Schengen-Abkommens

Der Vorstoß Frankreichs und Italiens für eine Revision des europäischen Grenzabkommens von Schengen stößt bei den Grünen im Europa-Parlament auf Ablehnung. "Eine Änderung von Schengen, wie es dem einen oder anderen Land gerade passt, ist völlig absurd", sagte Fraktionschefin Rebecca Harms der "Frankfurter Rundschau" (Donnerstagausgabe). Die Flüchtlingsproblematik müsse "europäisch" angegangen werden. "Wenn die Italiener das nicht schaffen, müssen ihnen die EU-Partner beispringen." Harms wandte sich auch gegen die Forderung von Präsident Sarkozy und Premier Berlusconi nach einem massiven Ausbau der EU-Grenzschutzagentur Frontex: "Es geht jetzt wirklich nicht um die Aufrüstung von Frontex." Vielmehr müsse die EU sich fragen, welchen Beitrag sie leisten wolle, um die wirtschaftliche Entwicklung in ihren südlichen Nachbarländern zu fördern. "Flüchtlingswellen lassen sich nur stoppen, wenn man mehr Menschen gute Lebensperspektiven bietet", sagte sie.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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