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Hollande lässt sich nicht provozieren

Archivmeldung vom 12.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
François Hollande im September 2011 Bild: besoindegauche — Charles Hendelus /  de.wikipedia.org
François Hollande im September 2011 Bild: besoindegauche — Charles Hendelus / de.wikipedia.org

Der französische Präsidentschaftskandidat François Hollande hat sich durch die Weigerung der deutschen Bundeskanzlerin, ihn zu empfangen, nicht provozieren lassen. In einem Gespräch mit dem "Spiegel" sagte Hollande: "Ich verstehe, dass Frau Merkel Herrn Sarkozy unterstützt, sie sind ja in der gleichen konservativen Parteienfamilie."

Im Übrigen hält der Kandidat es nicht für ausgemacht, ob diese Unterstützung dem Staatspräsidenten auch wirklich nutzt. Die Franzosen hätten sich nach Merkels Boykott als Erstes gefragt, "warum es diese Absicht gab", und außerdem seien es schließlich "nicht ausländische Regierungschefs, die für das französische Volk die Wahlen entscheiden". Vielleicht hätten diejenigen, die ihn nicht empfangen wollten, "mir einen Dienst erwiesen, ohne es zu wissen".

Selbstbewusst behauptet er von sich: "Alle kennen nun meine Haltung zum Fiskalpakt, und nach der Wahl werden sie darauf Rücksicht nehmen müssen." Wenn er Präsident werde, schlage "Frankreich einen anderen Weg ein als unter Nicolas Sarkozy". Hollande bestätigt dem "Spiegel", dass er den europäischen Fiskalpakt "neu verhandeln" will. Zu seinen Zielen gehört es, "Euro-Bonds einzuführen als Mittel gegen die Spekulation". Vor allem sei es "notwendig, die Sparpolitik durch Wachstum zu ergänzen". Wer glaube denn im Ernst, "außer vielleicht ein paar Leuten in Deutschland, dass wir unsere Defizite reduzieren können, wenn es kein Wachstum gibt?"

Er sei auch dagegen, dass der Europäische Gerichtshof in die nationale Budgethoheit eingreifen könne. Auf die Frage, ob bei einem eventuellen Wahlsieg das Tandem "Merkozy" durch die Kombination "Merlande" ersetzt werden würde, antwortete der Kandidat eher kühl: "Im Augenblick sind wir noch nicht so weit, dass wir unsere Familiennamen verschmelzen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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