MH17-Absturz: Russischer Ex-Offizier bestreitet jede Schuld
Archivmeldung vom 20.02.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer russische Offizier a.D. Sergej Dubinskij, dem die investigative Bloggergruppe „Bellingcat“ eine Verwicklung in den Abschuss der Boeing-777 der Malaysia Airlines über der Ukraine vorwirft, hat sich in einem Brief an die BBC zu diesen Anschuldigungen geäußert.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "„Derartige ‚Ermittlungen‘ sind nichts weiter als ein Versuch, die Ermittler von der Tatsache abzulenken, dass der Beschuss aus einem ukrainischen Buk (Flugabwehrraketensystem Buk M1 – Anm.d.Red.) geführt wurde“, wird Dubinskij von BBC zitiert. „Jemanden, der auch nur minimale Geografie-Kenntnisse hat und weiß, wo die Frontlinie damals verlief, können solche Artikel nur zum Lachen bringen.“
Der Bellingcat-Bericht stelle eine Mischung aussortierter Fakten und Lügen dar und sei durch keinerlei reale Beweise untermauert:
„In diesem Fall gibt es zwei Hauptfaktoren. Erstens: Wer genau hat den Befehl erteilt? Und zweitens: Wer hat geschossen? Weder mit dem ersten noch mit dem zweiten Faktor habe ich etwas zu tun.“
Der Ex-Offizier vermutete in seinem Brief sogar, dass der Bericht möglicherweise darauf abziele, dass sich jemand „verplappert“, um so zusätzliche Fakten für die Ermittlung zu der Katastrophe zu bekommen.
Am vergangenen Donnerstag hatte das Recherchernetzwerk Bellingcat einen Bericht mit dem Titel „Wer ist Chmurij: ein Generalmajor a.D., verbunden mit dem Absturz von MH-17“ veröffentlicht. Demnach war Dubinskj, auch bekannt unter seinem Spitznamen „Chmurij“, als Kämpfer der selbsternannten Republik Donezk für den Transport des Buk-Startfahrzeuges verantwortlich, mit dem die Boeing angeblich abgeschossen wurde.
Die Boeing 777 der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur etwa um 15.20 Uhr MESZ im Luftraum über der Ukraine von den Radaren verschwunden. Nach Angaben russischer Fluglotsen befand sich die Boeing in diesem Augenblick etwa zehn Flugminuten von der russischen Grenze entfernt. Den Absturz überlebte niemand.
Schon vor Beginn der Ermittlungen hatten viele Kiewer und westliche Politiker die ostukrainischen Volksmilizen für den mutmaßlichen Abschuss verantwortlich gemacht und Russland eine Verwicklung vorgeworfen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)