Integrationsbeauftragte Özoguz sieht in Deutschland einen "entspannteren Umgang mit Religionen" als in Frankreich
Archivmeldung vom 16.07.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz (SPD), hat der Bundesrepublik im Vergleich zu Frankreich einen "entspannteren Umgang mit Religionen" attestiert. "Ich glaube, wir diskutieren in Deutschland intensiver über Integrationspolitik und den Islam", sagte Özoguz der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".
Das sei anstrengend, führe aber dazu, dass wir trotz aller Debatten entspannter mit Religionen umgingen, sagte die Staatsministerin. Sie beteiligte sich damit an der Suche nach Gründen, warum es in Frankreich mit der Amokfahrt in Nizza wiederholt zu einem Anschlag gekommen war, während Deutschland von derlei Attacken bisher verschont blieb. "Die strikte Trennung von Staat und Kirche in Frankreich hat hingegen dazu geführt, dass Religion dort fast komplett aus dem öffentlichen Leben verbannt ist", sagte Özoguz. Das erschwere und ersticke die Auseinandersetzung, der Laizismus übertünche quasi alle Konflikte. Ohne Verständnis für Terroristen zeigen zu wollen, fügte Özoguz hinzu: "Viele Muslime in Frankreich verstehen den rigorosen Laizismus als Angriff auf sie selbst und ihre Religion." Und wenn dann die Gleichheit immer wieder beschworen werde, Jugendliche mit nordafrikanischen Wurzeln auf dem Arbeitsmarkt aber diskriminiert würden, frustriere das umso mehr, so die SPD-Politikerin.
Quelle: Rheinische Post (ots)