Iran schließt deutsches Sprachinstitut - Deutschland protestiert
Archivmeldung vom 20.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie iranischen Behörden haben das Deutsche Sprachinstitut (DSIT) in der Hauptstadt Teheran schließen lassen. Das Auswärtige Amt bestätigte am Dienstag entsprechende Berichte aus dem Iran. "Wir verurteilen das Vorgehen der iranischen Sicherheitsbehörden", sagte ein Sprecher. Dieses sei "durch nichts zu rechtfertigen", Sprachaustausch sei die Grundlage des gegenseitigen Verständnisses.
Der iranische Botschafter werde deswegen nun ins Auswärtige Amt
einbestellt, hieß es. "Wir fordern die neue iranische Regierung auf, die
Aufnahme des Lehrbetriebs sofort wieder zuzulassen", sagte der
Außenamtssprecher.
Das DSIT war 1995 von der Deutschen Botschaft
in Teheran gegründet worden und bietet Sprachkurse auf den Niveaustufen
A1 bis C2 an, die zu in Deutschland anerkannten Sprachzertifikaten
führen. Es finanziert sich größtenteils aus eigenen Einnahmen, also aus
Gebühren für Sprachkurse und Prüfungen, und gehört nicht zum
Goethe-Institut. Zuletzt beschäftigte es 85 Lehrkräfte, allerdings keine
aus Deutschland entsandten.
Nach iranischen Angaben wurde auch
noch eine weitere deutsche Einrichtung geschlossen. Welche das war,
wurde zunächst nicht genannt. In Berichten wurde spekuliert, der Schritt
sei eine Reaktion auf die Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg
(IZH) im Juli durch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Der Iran
hatte damals aus Protest den deutschen Botschafter in Teheran
einbestellen lassen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur