Dänemark belässt Grenzkontrollen - Kritik an Deutschland
Archivmeldung vom 21.03.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer dänische Ministerpräsident hat die Kontrollen an der Grenze zu Deutschland verteidigt. "Die Grenzkontrolle bleibt notwendig, so lange illegale Migranten noch eine deutliche Herausforderungen darstellen, auch mit Blick auf unsere innere Sicherheit", sagte Lars Lokke Rasmussen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe).
2015 habe man mit dem Zustrom von Flüchtlingen "ein Desaster erlebt". Es sei zudem wichtig für ihn, die Unterstützung seiner Bürger zu sichern. Kopenhagen hatte entschieden, die Grenzkontrollen zu verlängern und auch zu verbessern. Rasmussen kritisierte indirekt auch die Bundesregierung.
Er äußerte, es habe viele Gründe gegeben, warum 2015 die entsprechenden Ereignisse passiert seien, es habe einen großen Druck auf die Bundeskanzlerin gegeben. "Aber es ist wahr, dass die Sache damals außer Kontrolle geraten ist", sagte er. "Es wäre besser gewesen, wenn wir 2015 einen strikteren Ansatz verfolgt hätten." Bezogen auf das Vorhaben aus Paris und Berlin zur Stärkung der EU äußerte Rasmussen sich zurückhaltend.
Wegen der dänischen Ausnahmeregeln in der EU werde es eine Herausforderung für Kopenhagen, "wenn jemand entscheidet, die Kooperation auszuweiten, und die Nicht-Euro-Länder zurückzulassen". "Wir wollen so nah wie möglich am Herzen Europas bleiben. Wer aber weiter gehen möchte, möge dies auf transparente und inklusive Weise tun, damit wir mithalten können", sagte Rasmussen der F.A.Z. "Und natürlich muss man wissen, dass man auch die Einheit Europas gefährden kann, sollte man die Agenda zu weit vorantreiben." Mit Blick auf ein einheitliches europäisches Asylsystem äußerte Rasmussen, er glaube nicht, dass eine verpflichtende Flüchtlingsverteilung Teil davon sein sollte.
"Ich glaube nicht, dass dies langfristig umsetzbar ist, wenn wir die Freizügigkeit in Europa beibehalten wollen", sagte er. "Wir sollten mehr in die Sicherung der Außengrenzen investieren, und die Fluchtursachen bekämpfen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur