Bangladesch: Über 400.000 Kleinkinder in Gefahr
Archivmeldung vom 19.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem schweren Zyklon Sidr sind nach Schätzungen von UNICEF in Bangladesch über 400.000 Kleinkinder von Krankheiten wie Durchfall und Cholera bedroht. In den besonders betroffenen Gebieten sind die meisten Brunnen zerstört oder durch Salzwasser und Schlamm unbrauchbar geworden. Die hygienischen Bedingungen für die Familien sind schlecht.
Krankheitserreger können sich leicht ausbreiten. Viele Überlebende der Naturkatastrophe haben alle Lebensgrundlagen verloren. Ihre Häuser sind stark beschädigt oder zerstört und die Felder verwüstet. Schätzungsweise 3.500 Schulgebäude sind nicht mehr funktionsfähig.
„Das Leiden der Menschen ist enorm. Tausende campieren unter freiem Himmel. Die Kinder sind besonders in Gefahr - ohne sauberes Wasser, Nahrung und Schutz. Viele haben ihre Eltern verloren oder wurden von ihnen getrennt. Es wird Wochen dauern, bis alle Opfer registriert sind“, sagte Louis Georges Arsenault, Leiter von UNICEF Bangladesch.
Bei sinkenden Temperaturen müssen insbesondere die Kinder im Katastrophengebiet dringend mit dem Nötigsten versorgt werden. UNICEF unterstützt die Notleidenden Familien mit Nahrung, Trinkwasser, Latrinen, Hygieneartikeln und Schutzutensilien.
· So erhalten die rund 700 Gesundheitsteams der lokalen Behörden Basismedikamente, zum Beispiel zur Behandlung von Durchfall.
· UNICEF stellte 7,3 Millionen Tabletten zur Wasserreinigung sowie Wassertanks und Kanister zur Verfügung. Gemeinsam mit den lokalen Behörden werden mobile Trinkwasseraufbereitungsanlagen installiert.
· UNICEF beschaffte 180 Tonnen hochproteinhaltige Kekse für die fünf am stärksten betroffenen Distrikte Patuakhali, Barguna, Barisal, Bagerhat und Pirojpur und koordiniert die Verteilung an die ärmsten Familien.
· UNICEF stellt Kleidungsstücke, Kochgeschirr, Seife und Plastikplanen bereit.
· Gemeinsam mit lokalen Nichtregierungsorganisationen hat UNICEF 150 Helfer mobilisiert, die psychosoziale Hilfe für Kinder in Notunterkünften leisten
Quelle: Pressemitteilung UNICEF