Atomwaffen-Gegnerin: Deutschland ist "Teil des Problems"
Archivmeldung vom 24.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttBeatrice Fihn, die im Dezember als Generalsekretärin der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen den Friedensnobelpreis entgegennahm, hat die Haltung der Bundesregierung zu Atomwaffen kritisiert: "Deutschland ist leider Teil des Problems", sagte Fihn dem "Zeitmagazin". Wenn sogar Deutschland, ein Land, welches sich offiziell zur atomaren Abrüstung bekenne, gegen den UN-Verbotsvertrag stimme, frage sie sich, wie es gelingen soll, Nordkorea zu überzeugen.
Einem von der ICAN initiierten Vertrag zum völkerrechtlichen Verbot von Atomwaffen hatten 122 Staaten zugestimmt, Deutschland nicht. Damit sei Deutschland "Teil eines Systems, in dem diese Waffen, deren Ziel es ist, ganze Städte unbewohnbar zu machen und so viele Menschen wie möglich in kürzester Zeit zu töten, als akzeptabel gelten". Vom Friedensnobelpreis habe Fihn "erst am Tag vor der offiziellen Verkündung zu träumen gewagt. Bis dahin erschien uns die Vorstellung, wir könnten jemals diesen Preis bekommen, eher absurd. Wir haben darüber Witze gemacht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur