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Ägäis-Gouverneur kritisiert Frontex: "Sie trinken nur Ouzo" - EU- und NGO-Mitarbeiter belasten Wohnungsmarkt

Archivmeldung vom 04.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Nördliche Ägäis (griechisch Βόρειο Αιγαίο Vorio Egeo [ˈvɔrjɔ ɛˈʝɛɔ]) wird eine der 13 Regionen Griechenlands bezeichnet, die 1987 eingerichtet wurden und sich seit 2011 selbst verwalten.
Nördliche Ägäis (griechisch Βόρειο Αιγαίο Vorio Egeo [ˈvɔrjɔ ɛˈʝɛɔ]) wird eine der 13 Regionen Griechenlands bezeichnet, die 1987 eingerichtet wurden und sich seit 2011 selbst verwalten.

Foto: Lencer
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der neue Gouverneur der griechischen Region Nordägäis, Konstantinos Moutzouris, hat den Beamten der europäischen Grenzschutzmission Frontex schwere Vorwürfe gemacht. "Sie kommen mit alten Schiffen und machen nichts, außer dass sie Ouzo trinken", sagte er im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Von mir aus können sie gerne wieder nach Hause fahren."

Moutzouris ist seit dem 1. September Verwaltungschef der nordägäischen Inseln, zu denen die Flüchtlings-Hotspots Lesbos und Samos zählen. Der Gouverneur kritisierte auch, dass die hohe Zahl der Mitarbeiter von Hilfs- und Nichtregierungsorganisationen negative Verdrängungseffekte für die einheimische Bevölkerung habe. Ihm zufolge handelt es sich um mindestens 2000, wenn nicht 3000 Beschäftigte ausländischer Organisationen, die wegen der Flüchtlingskrise derzeit allein auf Lesbos tätig sind. "Sie blockieren alle Wohnungen, sie zahlen hohe Preise." Studenten und andere einkommensschwache Einheimische hätten Probleme, eine Unterkunft zu finden.

Andererseits sei er den Helfern dankbar, sagte der Gouverneur. "Einige machen gute Arbeit, wenn auch nicht alle." Die Versorgung der Flüchtlinge, Frontex-Kräfte und Helfer biete zudem Einkommensmöglichkeiten für die heimische Wirtschaft. Trotzdem sei die Lage eine Belastung, die die Bevölkerung nicht länger hinnehmen wolle. Als weiteres Beispiel der Belastung nannte der Gouverneur das Krankenhaus von Lesbos. Auf 120 Griechen, die dort im Schnitt täglich in Behandlung seien, kämen inzwischen täglich ebenso viele Migranten. Der Unmut in der einheimischen Bevölkerung wachse.

Auf Lesbos und Samos leben derzeit weit mehr als 20.000 Flüchtlinge. Sie bilden fast ein Fünftel der Gesamtbevölkerung beider Inseln. Moutzouris äußerte sich aus Anlass eines Besuchs des niedersächsischen Innenministers Boris Pistorius (SPD), der sich vor Ort ein Bild von der Lage machen wollte.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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