Verbandschef: Fünfmal mehr Juden in Russland als vermutet
Archivmeldung vom 19.10.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Verband Jüdischer Gemeinden vermutet, dass in Russland deutlich mehr Juden leben als die jüngste Volkszählung ergeben hat. „Wir denken, dass in Russland eine Million Juden leben“, sagte Verbandschef Alexander Boroda zur Zeitschrift „Moscow-Jerusalem“.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "Auf diese Zahl sei man gekommen, nachdem man den Verbrauch der Matze analysiert habe. „Die Mehrheit derjenigen, die sich als Juden verstehen, kaufen während des Pessach Matze, auch wenn sie sonst keinen Kontakt zur Gemeinde und zu religiösen Organisationen unterhalten“, so Boroda weiter.
Dabei handle es sich um eine „annähernde“, nicht offizielle Zahl, die jene mit einschließe, die sich als Juden verstehen, aber auch jene, die sich als Juden zu verstehen begannen, nachdem sie ihre Identität durch ihre jüdische Mutter festgestellt hätten, sagte Boroda weiter. Er räumte ein, dass sich einige russische Juden aufgrund einer „negativen historischen Erfahrung“ ungern zu ihrer echten Nationalität bekennen oder sich als assimilierte Russen verstehen würden, auch wenn sie eine jüdische Mutter haben.
Bei der jüngsten Volkszählung 2010 hatten sich 200.000 russische Bürger als Juden bekannt. Die Volkszählung von 2002 hatte noch 270.000 Juden in Russland ergeben."
Quelle: Sputnik (Deutschland)