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Verteidigungspolitiker warnen vor chaotischen Zuständen in Mali

Archivmeldung vom 19.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Mali: Malische Soldaten Bild: de.wikipedia.org
Mali: Malische Soldaten Bild: de.wikipedia.org

Nach dem Putsch der malischen Sicherheitskräfte gegen Präsident Ibrahim Boubacar Keita warnen deutsche Verteidigungspolitiker vor chaotischen Zuständen. "Mali und Zentralafrika dürfen nicht im Chaos versinken", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der Union, Henning Otte (CDU), der "Bild".

Deutschland und Frankreich müssten sich eng abstimmen, denn Europa sei immer noch nicht krisenreaktionsfähig. "Das Lagebild in Mali ist undurchsichtig und verändert sich rasch." Die Bundeswehr, die mit knapp 1.000 Soldaten in dem Land an einer UN-Mission und einer EU-Ausbildungsmission beteiligt ist, verschärfte die Sicherheitsmaßnahmen für ihre Soldaten.

Tobias Lindner, Verteidigungsexperte der Grünen, sagte der Zeitung: "Die Bundesregierung muss nun schleunigst klären, ob unter den Putschisten auch Soldaten sind, die die Bundeswehr ausgebildet hat." Der Politiker machte klar: "Natürlich ist ein Putsch kein legitimer Machtwechsel. Und so lange Mali keine legitime Regierung hat, dürfen keine weiteren malischen Streitkräfte ausgebildet werden." Der FDP-Verteidigungspolitiker Alexander Müller warnte vor voreiligen Aktionen: "Der überhastete Abzug unserer Truppen würde die Bevölkerung Malis in dieser Situation alleine lassen." Wenn man überstürzt abziehe, riskiere man in Mali einen zweiten "Islamischen Staat", sagte Müller der "Bild". Das könne niemand wollen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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