Deutsche beliefern Irans Atomprogramm
Archivmeldung vom 30.11.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIran versucht verstärkt und auf breiter Front, deutsche Firmen als Lieferanten für sein Rüstungs- und Atomprogramm zu gewinnen. Deutsche Sicherheitsbehörden gehen nach Informationen der in Dortmund erscheinenden Westfälischen Rundschau (Samstag-Ausgabe) von einer massiven "Beschaffungsoffensive" aus. Wie Sicherheitskreise der Zeitung bestätigten, laufen "mehrere Ermittlungsverfahren".
Es habe zahlreiche Durchsuchungen gegeben.
Erst am Donnerstag hatte die Bundesanwaltschaft bestätigt, dass der
Deutsch-Iraner Mohsen V. in Frankfurt am Main unter dem Verdacht der
Zulieferung ins umstrittene Nuklearprogramm der Teheraner Regierung
festgenommen worden ist.
Nach Informationen der Westfälischen Rundschau sprechen iranische
Stellen meist kleine deutsche Firmen und "Tüftler" ab, die
Spezialprodukte herstellen. Sie locken dabei mit unauffälliger
Barzahlung. Iran betreibe regelrechte "Markterforschung", heißt es in
Sicherheitskreisen. Exportiert werde Material für die iranischen
Rüstungsprogramme und Atomanlagen entweder über Osteuropa oder über
die Golfstaaten.
Das Kölner Zollkriminalamt sagte gegenüber der Zeitung, nach wie vor
sei Iran "an Produkten der konventionellen Rüstung als auch des
Nuklear- und Trägerbereichs interessiert". Die Fahnder verweisen aber
auf Erfolge. Mit einer "Mischung aus Kontrolldruck und Aufklärung"
habe man Firmen bewogen, die Kontaktaufnahme durch iranische
Mittelsmänner an deutsche staatliche Stellen weiterzumelden.
Quelle: Westfälische Rundschau