Lucke kritisiert die AfD-Europaabgeordneten von Storch und Pretzell
Archivmeldung vom 09.03.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie AfD-Europaabgeordneten Beatrix von Storch und Marcus Pretzell stoßen mit ihrer Behauptung, der britische Premier David Cameron und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) würden hinter dem Versuch stehen, ihre Partei aus der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR) im EU-Parlament auszuschließen, auf scharfe Kritik.
"Mit derartigen Ausfällen haben sich von Storch und Pretzell sicherlich keine Freunde gemacht", sagte Bernd Lucke, der mit seiner Partei Alfa ebenfalls der EKR-Fraktion angehört, dem "Handelsblatt". "Falls deren Stellungnahme so zu verstehen ist, dass sie wie Hausbesetzer in einem Haus bleiben wollen, in dem sie unerwünscht sind, wird die Fraktion nach dem 31.3. sicherlich darauf zu reagieren wissen."
Die Aussagen von Storchs und Pretzells zu Merkel und Cameron seien "eine völlig unbegründete Schmähung meiner Abgeordnetenkollegen", sagte Lucke.
Die AfD war am Dienstagabend von der Spitze der EKR-Fraktion zum Austritt aus der Fraktion aufgefordert worden. Wenn sie bis Ende des Monats nicht freiwillig ausscheidet, soll am 12. April über einen Zwangsausschluss abgestimmt werden. Davon betroffen wäre neben von Storch auch Pretzell. Lucke betonte, dass er bewusst weder an der Sitzung des Fraktionsvorstands noch an der Sitzung der EKR-Fraktion teilgenommen habe, "da ich den Eindruck vermeiden möchte, ich würde den Ausschluss betreiben - etwa aus persönlichen Motiven". Dies sei jedoch nicht der Fall.
Die Austrittsforderung an die AfD-Parlamentarier sei allein "Resultat der Überlegung, welche politischen Werte und Inhalte die EKR-Fraktion vertritt und ob diese in zumindest ungefährer Übereinstimmung mit denen der heutigen AfD stehen". Letzteres, so der frühere AfD-Chef, habe die Fraktion verneint.
Quelle: dts Nachrichtenagentur