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Nordkorea-Experten: Arbeit für Trump und Kim beginnt erst noch

Archivmeldung vom 12.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hotel Ryugyong, Pyongyang in Nordkorea
Hotel Ryugyong, Pyongyang in Nordkorea

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Nordkorea-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung, Lars-André Richter, hat sich erfreut darüber geäußert, dass das Treffen zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un und US-Präsident Donald Trump tatsächlich stattgefunden hat. "Niemand hat das Gespräch abgebrochen, keiner hat dem anderen einen Gesichtsverlust beigebracht. Damit ist erst einmal ein wichtiges Etappenziel erreicht", sagte er der "Bild".

Die eigentliche Arbeit beginne jetzt aber erst noch. "Trump hat erkannt, dass er sich mit diesem Thema profilieren kann. Er scheint da viel Energie hineinzustecken, aber er handelt natürlich auch aus innenpolitischen Gründen - im November stehen die Midterm-Wahlen in den USA an", führte Richter aus. Der Nordkorea-Experte der Bertelsmann-Stiftung, Bernhard Bartsch, attestierte Trump und Kim einen "politischen Erfolg". Trump könne sich jetzt seiner Gefolgschaft als großer Diplomat präsentieren und "Kim ist auf dem internationalen Parkett wieder gesellschaftsfähig", sagte Bartsch. Kims Bekenntnis, die koreanische Halbinsel zu denuklearisieren, sei ein Schritt in die richtige Richtung, aber letztlich wertlos, solange konkrete Bedingungen oder Zeitpläne fehlten, so Bartsch.

"In der Vergangenheit hat sich Nordkorea immer wieder zu Abrüstung bekannt, in der Realität aber stets aufgerüstet. Solange es keine Details gibt, lässt sich auch nicht beurteilen, welche Seite zu welchen wirklichen Zugeständnissen bereit sein müsste oder was der Deal kostet", erklärte der Experte. Bartsch bezeichnete Trump als "bequemen US-Präsidenten", weil er keinerlei Anstalten mache, Kim zu Reformen in seinem eigenen Land zu drängen. "Dass vor genau einem Jahr der in nordkoreanischer Haft malträtierte US-Amerikaner Otto Warmbier im Koma in die USA überstellt wurde, wo er wenig später starb, spielt für Trump offenbar keine Rolle mehr."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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