Südostasien-Experte Subir Bhaumik: Pakistanischer Geheimdienst forciert Spannungen im Rohingya-Konflikt
Archivmeldung vom 15.09.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Experte für Sicherheitspolitik in Südostasien Subir Bhaumik glaubt, dass der pakistanische Geheimdienst hinter dem jüngsten Ausbruch von Gewalt gegen die Rohingya in Myanmar steckt. Der Dienst habe Ende August die Angriffe der Arakan Rohingya Salvation Army gegen 30 Armeeposten in Myanmar befohlen. "Die Aktivitäten sind dabei weniger gegen Myanmar gerichtet, sondern gegen die indienfreundliche Regierung von Sheikh Hasina in Bangladesch."
Der ehemalige BBC-Korrespondent Bhaumik erklärt gegenüber der in Berlin erscheinenden überregionalen Tageszeitung "neues deutschland" (Wochenendausgabe), dass aus Sicht des mächtigen Militärs die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi mit den Angriffen das Gesicht verloren habe. Sie hatte sich für den Friedensplan des ehemaligen UNO-Generalsekretärs Kofi Annan ausgesprochen. Für Suu Kyi sieht Bhaumik keinen Ausweg: "Sie muss das Militär bei Laune halten, um die in den letzten Jahren erzielten demokratischen Fortschritte im Land nicht zu gefährden und einen neuerlichen Putsch zu verhindern." Gleichzeitig sei sie dem internationalen Druck ausgeliefert. In der komplexen Konfliktlage sei es daher vor allem wichtig, dass Suu Kyi die derzeitige Krise politisch übersteht. "Andernfalls sehe ich schwarz für die junge Demokratie in Myanmar."
Quelle: neues deutschland (ots)