Verkehrsminister hat Pläne für EU-Hochgeschwindigkeitsnetz
Archivmeldung vom 19.09.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttVerkehrsminister Andreas Scheuer hat ein Konzept vorgestellt, um die europäischen Metropolen mit Hochgeschwindigkeitszügen und Nachtzügen besser zu verbinden. "Es geht um schnelle und durchgehende Zugverbindungen", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Scheuer weiter: "Nach dem Vorbild des Deutschland-Takts wollen wir einen Europa-Takt etablieren. Die Menschen sollen mit der Bahn besser durch Europa kommen." Das Projekt trägt den Namen TransEuropExpress (TEE) 2.0. Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft will Scheuer das Konzept am Montag bei einem Schienengipfel mit den europäischen Verkehrsministern offiziell präsentieren. Notwendig seien Züge, die komfortabel ausgestattet und grenzüberschreitend einsetzbar seien, erklärte Scheuer.
"Dafür brauchen wir ein EU-Förderprogramm." Außerdem müsse eine digitale Plattform eingerichtet werden, über die europäische Bahnverbindungen gebucht werden könnten. Als Beispiel nannte der Verkehrsminister eine Verbindung von Paris über Brüssel, Köln und Berlin nach Warschau. "Ein Zug, der um 9:00 in Paris startet, könnte um 12:15 in Köln, um 16:45 in Berlin und um 22.15 in Warschau sein", führte er aus. Viele Verbindungen ließen sich kurzfristig einrichten, andere setzen einen Ausbau der Infrastruktur voraus - etwa im Rahmen des Projekts Stuttgart 21. "Ein Netz für Hochgeschwindigkeits- und Nachtzugangebote kann bis 2025 stehen", prognostizierte Scheuer. "Wir wollen möglichst viele Bahnunternehmen in der Europäischen Union von unserem TEE-Konzept überzeugen, damit bis Ende des Jahres eine Absichtserklärung unterzeichnet werden kann." In Skandinavien gebe es besonders großes Interesse. Auf die Frage, ob Bahnfahren dadurch teurer werde, sagte Scheuer: "Das wäre das falsche Signal. Die Preise machen allerdings die Bahnunternehmen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur