Afghanistan-Expertin: Entsendung der Schnellen Eingreiftruppe soll Druck der Bündnispartner herausnehmen
Archivmeldung vom 30.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach Ansicht der Afghanistan-Expertin Citha Maass von der "Stiftung Wissenschaft und Politik" soll die Entsendung einer Schnellen Eingreiftruppe der Bundeswehr in den Norden des Landes den Einsatz deutscher Kampftruppen im Süden vermeiden helfen.
"Es hat sich seit Ende vorigen Jahres abgezeichnet, dass Deutschland sich im Norden verstärkt engagieren muss", sagte Maass dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). "Zum einen, weil sich die Sicherheitslage im Norden verschlechtert und dies in Zukunft weiter tun dürfte. Zum anderen weil der Druck der Bündnispartner deutlich zunehmen wird, deutsche Truppen auch nach Südafghanistan zu entsenden. Das wäre in der deutschen Öffentlichkeit nicht zu vertreten. Ich halte es angesichts der dortigen Militärstrategie auch nicht für ratsam." Der Druck, so Maass weiter, gehe in erster Linie von Kanada, aber auch von den USA und von Großbritannien aus. Die Wissenschaftlerin rechnet insgesamt mit einer Verschlechterung der Situation im Land, sobald die Gebirgspässe nach Ende des Winters im März wieder begehbar seien. "Dann dürfte die Militanz in allen Landesteilen weiter ansteigen."
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger