Rettungsfonds ESM will Gehälter wegen Personalnot deutlich anheben
Archivmeldung vom 15.10.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Euro-Rettungsfonds ESM hat zunehmend Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden. Nach Informationen des "Handelsblatts" warb ESM-Chef Klaus Regling deshalb in der Direktoriumssitzung Ende September bei den Vertretern der Euro-Staaten um ein Gehaltsplus für seine Leute. Er berichtete über "wachsende Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal für den ESM zu finden und zu halten", wie aus einem Bericht des Bundesfinanzministeriums über die Sitzung hervorgeht. Das als vertraulich eingestufte Papier liegt dem "Handelsblatt" vor.
Ein Grund für die Personalsorgen sei die "nicht mehr wettbewerbsfähige Ausgestaltung der Gehälter", sagte Regling laut der Zusammenfassung des BMF. "Gehaltspakete für vergleichbare Positionen liegen beim ESM um rund ein Drittel niedriger als bei der EU-Kommission, der EZB, der Europäischen Investitionsbank oder der Weltbank", erklärte ein Sprecher des Rettungsfonds auf Anfrage des "Handelsblatts". Dem ESM falle es deshalb schwer, im Wettbewerb mit diesen Institutionen Spitzenkräfte zu rekrutieren oder zu halten.
Der ESM-Chef habe bei der Direktoriumssitzung eine Erhöhung "in Richtung des Gehaltsniveaus der Europäischen Investitionsbank" vorgeschlagen, heißt es in dem Papier des Bundesfinanzministeriums. Doch das schien vielen Finanzstaatssekretären aus dem ESM-Direktorium offenbar als zu üppig. Auch der Vertreter des Bundesfinanzministeriums habe den "Vorschlag als zu hoch und nicht ausgewogen bezeichnet". Allerdings herrschte Einigkeit, dass der ESM "auf dem Arbeitsmarkt wettbewerbsfähig bleiben" müsse. Nun soll Regling ein neues Gehaltsmodell entwerfen. Es geht vor allem um eine Verbesserung für die "unteren und mittleren Gehaltsbezieher", wie der ESM-Sprecher erklärte.
Der ESM hat derzeit rund 145 Mitarbeiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur