Nordkorea: Ältester Sohn von Kim Jong-il kritisiert Machtfolge
Archivmeldung vom 12.10.2010
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Freigeschaltet durch Fabian PittichVor der offenbar geplanten Machtübergabe in Nordkorea hat der älteste Sohn von Diktator Kim Jong-il, Kim Jong-nam, die Erbdynastie kritisiert. Der 39-Jährige soll in einem Interview mit dem japanischen Fernsehsender Asahi gesagt haben, er sei persönlich gegen die Erbfolge an der Staatsspitze in der dritten Generation. "Aber ich denke, es gibt einen internen Grund dafür. Wenn das so ist, müssen wir das wohl befolgen", wird Kim Jong-nam weiter zitiert.
Am Sonntag hatte der als künftige Nachfolger seines Vaters gehandelte jüngste Sohn Kim Jong-un an einer Militärparade teilgenommen. Bereits Ende September wurde Kim Jong-un auf dem ersten Parteitag in Nordkorea seit 30 Jahren in den Rang eines Vier-Sterne-Generals erhoben und zudem in das Zentralkomitee der kommunistischen Partei aufgenommen. Diktator Kim Jong-il, der wahrscheinlich an den Folgen eines Schlaganfalls vor zwei Jahren leidet und als gesundheitlich angeschlagen gilt, will offenbar seinen Sohn zum Erben machen. Kim Jong-il ist seit dem Tod seines Vaters Kim Il-sung im Jahr 1994 an der Macht. Kim Jong-nam gilt laut Medienberichten als "Lebemann". So soll er im Jahr 2001 dabei erwischt worden sein, wie er mit einem gefälschten Pass nach Japan einreiste um das Disneyland in Tokio zu besuchen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur