EU-Kommission will Konzerne zur Offenlegung von Steuerdeals verpflichten
Archivmeldung vom 09.12.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie EU-Kommission erwägt offenbar, Unternehmen zur Offenlegung von individuellen Absprachen mit dem Fiskus von EU-Staaten zu zwingen. Man prüfe, ob man eine entsprechende Berichtspflicht gesetzlich vorschreiben könne, berichtet das "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe) unter Berufung auf hochrangige EU-Kommissionskreise.
Konkret denke die Kommission an den jährlichen Geschäftsbericht der Unternehmen. Ausgelöst wurden die Überlegungen demnach durch den jüngsten Luxemburger Steuerskandal. Im November war bekannt geworden, dass das Großherzogtum zahlreiche Unternehmen mit steuerlichen Sonderdeals ins Land gelockt hatte. Die Affäre hatte den ehemaligen luxemburgischen Premier und jetzigen Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker schwer belastet.
Auch deshalb will Juncker nun entschieden gegen die sogenannten "tax rulings" vorgehen, schreibt das "Handelsblatt". So hatte er angekündigt, einen automatischen Informationsaustausch zwischen den Mitgliedstaaten über die steuerlichen Sondervereinbarungen einzuführen. Die Berichtspflicht für die Unternehmen über Steuerdeals soll nun als zweite Initiative hinzukommen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur