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Bundeswehr muss Depots nach Abzug aus Afghanistan neu bestücken

Archivmeldung vom 16.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Bundeswehr/Wilke
Bild: Bundeswehr/Wilke

Die Bundeswehr muss ihre Materialdepots nach dem Abzug aus Afghanistan für rund 22 Millionen Euro neu bestücken, da sie dort viel Kriegsgerät zurückgelassen oder verschrottet hat. In einem als Verschlusssache eingestuften Papier des Verteidigungsministeriums listen Experten die Ausfälle auf, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Mit 15 Millionen Euro sei medizinisches Material ein besonders großer Posten. Aus Sicht der Bundeswehr lohne es sich nicht, das Inventar zurückzuschaffen. Insgesamt lässt die Truppe nach bisherigen Erkenntnissen Fahrzeuge und Ausrüstung im Neuwert von mindestens 150 Millionen Euro am Hindukusch.

Einige Entscheidungen sorgten für Verwunderung: So wurde am früheren Standort Kunduz ein funktionsfähiges Löschfahrzeug zerlegt, statt es der afghanischen Feuerwehr zu übergeben. Angeblich habe die Gefahr einer "missbräuchlichen Nutzung" bestanden, da das Fahrzeug Hoheitsabzeichen der Bundeswehr trug.

Nato-Generalsekretär beklagt sinkendes europäisches Engagement

Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen beklagt eine sinkende Bereitschaft der europäischen Bündnisstaaten, sich für die Verteidigungsallianz zu engagieren. "Die Amerikaner fragen sich: Warum müssen wir immer mehr von der gemeinsamen Rechnung bezahlen? Ich erwarte, dass sich die Europäer künftig stärker engagieren, um zu unserer gemeinsamen Sicherheit beizutragen", sagte Rasmussen im Interview mit der "Welt". 

Er sagte weiter: "Dies könnten sie zum Beispiel tun durch Investitionen in Fähigkeitslücken bei Aufklärungsdrohnen, hochwertigen Radaranlagen für Schiffe oder durch den Erwerb von Flugzeugen, die eine Luftbetankung erlauben." Wenn der derzeitige Trend anhalte und Europa immer weniger Geld für Verteidigung ausgebe, "dann wird Europa bald nicht mehr in der Lage sein, überhaupt eine Rolle bei der Bewältigung von internationalen Krisen zu spielen". Wer bereit sein wolle, europäische Werte und demokratische Prinzipien zu verteidigen, "der muss auch ausreichende militärische Fähigkeiten besitzen", so Rasmussen.

Besonders in Afghanistan soll die Nato nach Meinung Rasmussens weiterhin gut aufstellt sein, auch nach dem großflächigen Abzug im kommenden Jahr. "Bei den Parlamentswahlen im Jahr 2010 gab es Versuche der Taliban, den Wahlprozess durch Anschläge zu stören. Ich wäre nicht überrascht, wenn wir solche Angriffe auch im kommenden Frühjahr wieder sehen werden", sagte Rasmussen.

Die Allianz aber sei "gut vorbereitet". Die afghanischen Sicherheitskräfte hätten die Führung bei der Sicherung der Wahlen. "Die Isaf-Schutztruppe jedoch wird mit ausreichenden Kräften da sein, um ihre Arbeit zu unterstützen, wenn dies nötig sein sollte."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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