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Sigmar Gabriel: "Wir hatten im arabischen Raum mal einen sehr guten Ruf"

Archivmeldung vom 23.12.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Sigmar Gabriel (2016)
Sigmar Gabriel (2016)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) kritisiert die deutsche Außenpolitik im Nahen Osten. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Gabriel: "Wir hatten im arabischen Raum mal einen sehr guten Ruf als fairer Vermittler, obwohl alle wussten, dass und warum wir an der Seite Israels stehen. Trotzdem galt gerade Deutschland als ein Land, das sich bemüht, auch die Sicht der Palästinenser zu verstehen. Mein Eindruck ist, dass wir gerade dabei sind, diesen guten Ruf zu verlieren."

Dass Deutschland und Frankreich in der Generalversammlung der UN unterschiedlich abstimmen, zeige für viele, "dass man aus Europa nichts zu erwarten hat, weil wir wie so oft uneinig sind". Nicht wenige vermissten Empathie für die zivilen Opfer unter den Palästinensern. Dies führe dazu, dass Deutschland und Europa im Nahost-Krieg "praktisch keine Rolle" spielten. "Wir sind nur Zuschauer", meinte Gabriel. "Wir scheinen inzwischen gut darin zu sein, die Türen der Diplomatie zu schließen, obwohl diese Türen auch dann noch offen sein sollten, wenn alle anderen Wege schon verschlossen scheinen", meinte der frühere SPD-Vorsitzende und heutige Vorsitzende der "Atlantik-Brücke".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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