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Hunderttausende haben bei Unwettern in Mittelamerika und der Karibik alles verloren

Archivmeldung vom 08.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Hunderttausende Menschen in Mittelamerika und der Karibik leiden unter den Folgen des Tropensturms "Noel" und den seither anhaltenden sintflutartigen Regenfällen. Das Bündnis "Entwicklung hilft" ist mit seinen Partnern in mehreren Ländern aktiv und ruft zu Spenden auf, um die Not zu lindern.

"In vielen Gegenden wird es noch Monate dauern, bis das Wasser abgelaufen ist und Schäden an Häusern und Infrastruktur behoben sein werden", erklärte Vorstandsmitglied Yvonne Ayoub von "Brot für die Welt" am Donnerstag in Aachen. Die eigentliche Arbeit beginne nach der unmittelbaren Nothilfe. Da die Menschen alles verloren hätten und vor allem die Ernte vernichtet sei, müsse die Hilfe auch in den nächsten Wochen und Monaten weitergehen.

Das Bündnis ist ein Zusammenschluss von "Brot für die Welt", Deutscher Welthungerhilfe, medico international, MISEREOR und terre des hommes.

Allein in Mexiko sind in den Bundesstaaten Tabasco und Chiapas eine Million Menschen durch die Überflutungen obdachlos geworden. Es ist zu erwarten, dass Seuchen ausbrechen werden, wie schon in Nicaragua, wo es seit fast zwei Monaten regnet. MISEREOR hat deshalb 40.000 Euro für Nahrung und Medikamente in Mexiko bereitgestellt. Medico international leistet medizinische Nothilfe in beiden Bundesstaaten. Medicos Partner vor Ort, SADEC Palenque, weist auf die ökologischen und politischen Hintergründe der Katastrophe hin. Gigantische Mangrovenwälder entlang der Flüsse wurden abgeholzt, um rentable Immobilien bauen zu können. Korruption ist dort die Regel, nicht die Ausnahme.

Auch in der Dominikanischen Republik haben schätzungsweise 75.000 Menschen ihr Heim verloren. Dort wird, wenn der Regen aufhört, mit einer Mückenplage - und somit der Gefahr von Malaria - gerechnet. Die Deutsche Welthungerhilfe stellt deshalb vor allem Mückennetze zur Verfügung, um der Ausbreitung von Krankheiten vorzubeugen. In den am schlimmsten betroffenen Orten wie Villa Fundación in der Provinz Peravia werden die Opfer mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser versorgt. 80 Prozent des Landes stehen nach 14tägigen Regenfällen unter Wasser. MISEREOR unterstützt die Opfer der Unwetter mit 18.000 Euro.

Ayoub betonte: "Wir sagen Naturkatastrophen und vergessen dabei, dass erst das Leid der Menschen die Katastrophe ausmacht. Eine Katastrophe ist nicht natürlich, sondern wird zu einer, weil die Menschen arm sind und sich nicht schützen können." Die Bündnis-Organisationen und ihre Partner setzten daher neben der Nothilfe immer auch auf nachhaltige Entwicklung.

Quelle: Pressemitteilung Bündnis "Entwicklung hilft"

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