Journalisten-Ausweisung: Baerbock bestellt russischen Botschafter ein
Angsichts der Ausweisung zweier deutscher Journalisten aus Russland hat das Auswärtige Amt den russischen Botschafter in Berlin einbestellt. Das bestätigte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. "Die Ausweisung der ARD-Mitarbeiter durch Russland ist inakzeptabel und die Begründung schlicht falsch und gelogen. Wir verurteilen das in aller Deutlichkeit", sagte Baerbock.
"Daher haben wir heute den russischen Botschafter einbestellt."
Russlands
Präsident Putin habe die Daumenschrauben für die Presse im eigenen Land
immer weiter angezogen. "Eine freie Berichterstattung ist aus und in
Richtung Russland nicht mehr möglich", so die Außenministerin. Auch vor
ausländischen Journalisten mache er "schon lange keinen Halt mehr".
Das
russische Außenministerium hatte am Mittwoch den ARD-Korrespondenten
Frank Aischmann und einen technischen Mitarbeiter des Rundfunkverbunds
am Mittwoch zur Ausreise aufgefordert. Die Sprecherin des
Außenministeriums hatte den Schritt damit begründet, dass Personal des
halbstaatlichen Senders Perwy Kanal (Erster Kanal) in Berlin mit einem
"Aufenthalts- und Arbeitsverbot" belegt worden sein sollen.
Baerbock
dementierte die Behauptungen. "Es ist schlicht falsch, dass wir in
Deutschland oder in Europa eine Einschränkung der Pressefreiheit haben.
Deswegen gibt es auch überhaupt gar keinen Grund, das irgendwie in
Zusammenhang mit der jetzigen Ausweisung der ARD-Mitarbeiter zu bringen.
Es ist inakzeptabel", sagte die Grünen-Politikerin. "Hier bei uns hat
die zuständige Landesbehörde aufenthaltsrechtliche Entscheidungen gegen
zwei Mitarbeiter des russischen Senders getroffen. Gegen diese können
Rechtsmittel eingelegt werden und genau das ist der Unterschied eines
rechtsstaatlichen Verfahrens zu einer Willkür-Entscheidung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur