Putins Vorschlag an Biden: Aktivitäten in Afghanistan kontrollieren
Archivmeldung vom 17.07.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.07.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittWährend des Gipfels in Genf soll Wladimir Putin seinem amerikanischen Amtskollegen Joe Biden vorgeschlagen haben, das Vorgehen in der afghanischen Frage zu koordinieren. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Der Initiative des Kremlchefs zufolge sollte die Lage in Afghanistan von Militärstützpunkten in Tadschikistan und Kirgisistan aus kontrolliert werden, schreibt die Moskauer Zeitung „Kommersant“. Das Ziel habe darin bestanden, Informationen auszutauschen, die mit Drohnen auf russischen Stützpunkten gewonnen würden.
Die Amerikaner hätten einen solchen Vorschlag sicherlich angenommen, wenn sie nicht anderen Aufgaben nachgegangen wären, aber eine Antwort habe es noch nicht gegeben, so der Bericht weiter.
Der US-Sondergesandte für Afghanistan, Zalmay Khalilzad, lehnte eine Stellungnahme ab. Auch vom Kreml habe es keine Bestätigung dieser Informationen gegeben.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow kündigte zuvor an, Moskau wolle mit Washington und Peking zusammenarbeiten, um die Lage in Afghanistan zu verbessern. Um diese Ziele zu erreichen, sind seiner Meinung nach politische Mittel erforderlich, und Vertreter der Taliban sollten am Dialog teilnehmen.
Ende des US-Einsatzes in Afghanistan
Joe Biden kündigte am 14. April dieses Jahres an, den US-Einsatz in Afghanistan – den längsten US-Einsatz im Ausland – zu beenden. Mehr als 95 Prozent der US-Truppen haben das Land bereits verlassen. Schluss mit dem US-Einsatz sollte ursprünglich am 11. September sein, doch laut dem US-Staatschef endet die Mission etwas früher, nämlich am 31. August.
Nach Bidens Ankündigung verschärften sich die Zusammenstöße zwischen Regierungstruppen und den Taliban*. Die radikale Bewegung hat in ländlichen Gebieten bereits bedeutende Gebiete erobert und eine Offensive gegen Großstädte gestartet.
*Unter anderem von der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (Armenien, Kasachstan, Kirgistan, Russland, Tadschikistan, Weißrussland) als Terrororganisation eingestuft, deren Tätigkeit in diesen Ländern verboten ist."
Quelle: SNA News (Deutschland)