Russlands Waffen stehen weiterhin hoch im Preis
Archivmeldung vom 16.07.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRussland nimmt nach den USA den zweiten Platz ein, was den Umfang des Rüstungsexports anbelangt. Diese Daten werden in einem Bericht des Stockholmer internationalen Friedensforschungsinstituts (SIPRI) angeführt, den man in Moskau präsentiert hat. Experten sagen, laut einem Bericht von Wlad Grinkewitsch bei Radio "Stimme Russlands", ein Wachstum des Marktes und eine Verstärkung der Konkurrenz voraus.
In dem Bericht heißt es weiter: "Zu den wichtigsten Käufern russischer Waffen gehören Indien, Vietnam, Algerien, Venezuela sowie China. Der stärksten Nachfrage erfreut sich, den Worten der Experten zufolge, die Flugzeugtechnik, vor allen Dingen Jagdflugzeuge (sie sind Verkaufsschlager bei nahezu allen Exporteuren). Bedeutende Aufträge treffen für die Technik der Landstreitkräfte ein. Vietnam und Indien zählen zu den großen Auftraggebern für Marinerüstungen.
Zu den ersten fünf Waffenverkäufern gehören außer Russland und den USA Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Diese Staaten sind die wichtigsten Konkurrenten Russlands auf dem Waffenmarkt. Doch nicht nur sie, bemerkt Konstantin Makijenko, Stellvertreter des Generaldirektors des Zentrums für Analyse von Strategien und Technologien:
„Bis jetzt bleiben die Ukrainer und die Weißrussen ernst zu nehmende Konkurrenten. Mit den Amerikanern haben wir bis in die jüngste Zeit so gut wie keine Überschneidungen gehabt, doch in den letzten paar Jahren haben die Amerikaner beachtliche Leistungen auf dem indischen Markt aufzuweisen, auf dem Russland traditionsgemäß dominiert hat. In Perspektive muss man auch China im Auge behalten, denn seine Industrie- und Forschungsmöglichkeiten nehmen zu. Man darf annehmen, dass China zu einem bestimmten Zeitpunkt ein ernst zu nehmender Konkurrenten für Russland wird.“
Der Weltumfang des Waffenhandels wächst. Nach einer Schätzung von SIPRI hat er sich im Zeitraum 2007-2011 im Vergleich zu den vorausgegangenen fünf Jahren fast um ein Viertel erhöht. Russlands Rüstungsindustrie steigert ihre Verkäufe von Jahr zu Jahr. In den nächsten Jahren wird der inländische militärisch-industrielle Komplex seine Positionen auf dem Markt zumindest behalten, meint Wladimir Schwarjow, stellvertretender Direktor des Zentrums für die Analyse des weltweiten Waffenhandels:
„Der zurzeit vorhandene Auftragsbestand zeugt davon, dass Russland das eingeschlagene Tempo zumindest einhalten kann. Im vergangenen Jahr sind es mehr als 15 Milliarden Dollar gewesen. Anhand der laufenden Auftragsbücher kann man selbst ohne Berücksichtigung neuer Aufträge dieses Niveau drei bis vier Jahre durchhalten.“
Laut Erklärungen von Rosoboronexport beteiligt sich Russland gegenwärtig an verschiedenen Verhandlungen und Ausschreibungen, welche die Rüstungslieferungen betreffen, mit einem Gesamtwert bis zu 80 Milliarden Dollar. Die Situation in der Welt ist so, dass die Nachfrage nach Militärtechnik wachsen wird. Selbst die relativ ruhigen Regionen, solche wie Lateinamerika, importieren recht viele Waffen. Und dort, wo die Situation gespannt ist - die Rede ist vom Nahen Osten, Nordafrika und Südostasien - werden die Waffenkäufe nur wachsen."
Quelle: Text Wlad Grinkewitsch - „Stimme Russlands"