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Goldschürfer verüben ‘Massaker’ an Yanomami in Venezuela

Archivmeldung vom 31.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hunderte Goldschürfer arbeiten illegal auf dem Gebiet der Yanomami in Brasilien und Venezuela. Bild: Survival
Hunderte Goldschürfer arbeiten illegal auf dem Gebiet der Yanomami in Brasilien und Venezuela. Bild: Survival

Goldschürfer in Venezuela haben in einer abgeschiedenen Region ein “Massaker” an Yanomami-Indianern verübt, wie Berichte gegenüber Survival International besagen. Zeugen, die nach dem Übergriff den Tatort sahen, beschrieben “verbrannte Körper und Knochen”. Sie hatten die Gemeinde Irotatheri in der Momoi-Region, nahe der brasilianischen Grenze, besuchen wollen. Erste Berichte legen nahe, dass bis zu 80 Personen getötet wurden, es ist jedoch nicht möglich, diese Zahlen zu bestätigen. Nur drei Überlebende wurden gefunden.

Der Übergriff soll schon im Juli passiert sein, doch die Berichte sind erst jetzt an die Öffentlichkeit gekommen. Aufgrund ihrer abgeschiedenen Lage waren die Indianer, die die Körper fanden, erst Tage unterwegs, bevor sie den Übergriff in der nächsten Siedlung melden konnten.

Luis Shatiwe Yanomami, ein Sprecher der Yanomami-Organisation Horonami, war in Parima und sprach mit den Zeugen. Ihm wurde berichtet, dass die Überlebenden unterwegs auf der Jagd waren, als das Gemeinschaftshaus der Gemeinde in Brand gesetzt wurde.

Er sagte heute gegenüber Survival: “Seit drei Jahren haben wir uns über die Situation beschwert. Es gibt viele Goldschürfer die illegal im Wald arbeiten.”

Gegenüber Survival berichtete heute Eliseo, ein Yanomami aus der Region, der mit den Zeugen gesprochen hat: “Sie haben von verbrannten Körpern und Knochen berichtet und von den verbrannten Überresten eines Shabono [Gemeinschaftshaus].”

Immer wieder kommt es zu Massakern an Yanomami-Indianern. 1993 wurden 16 Indianer getötet, als Minenarbeiter die Yanomami-Gemeinde Haximu in Brasilien angriffen. Mehrere Bergarbeiter wurden später wegen Genozids verurteilt. Eine Untersuchung der neusten Übergriffe gibt es bisher nicht.

Stephen Corry, Direktor von Survival International, sagte heute: “Es ist wieder eine erschreckende Tragödie für die Yanomami – es reiht sich Verbrechen an Verbrechen. Alle Regierungen in Amazonien müssen die ausschweifenden illegalen Schürfarbeiten, die illegale Abholzung und Besiedlungen in den indigenen Gebieten stoppen. Es führt zwangsläufig zu Massakern an indigenen Kindern, Frauen und Männern. Die Behörden in Venezuela müssen die Täter unverzüglich vor Gericht bringen und in der Region ein Zeichen dafür setzen, dass Mord an Indianern nicht länger ungestraft bleibt. Die Schürfarbeiten und die Abholzung müssen aufhören.”

Quelle: Survival International

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